Die ausgeplünderten 10%: Der Schwindel mit dem “Arbeitgeberanteil”
Ein Leser macht mich gerade noch auf einen enormen politischen Schwindel aufmerksam:
Manchmal versteckt man etwas am besten, indem man es offensichtlich direkt vor den Augen auslegt.
Die Sozialabgaben für normale Arbeitnehmer sind in Deutschland viel, viel höher als gemeinhin angegeben. Der rhetorische Trick liegt im Arbeitgeberanteil, der suggeriert, als würde der Arbeitgeber da auch was zahlen und drauflegen.
Es ist aber rechnerischer Schwindel, denn letztlich zählen ja die Gesamtkosten des Angestellten und das, was insgesamt für Sozialabgaben abfließt. Es ist ja nicht so, dass der „Arbeitgeberanteil” vom Himmel fällt und vom Angstellten nicht erarbeitet werden müsste.
Es führt einfach nur dazu, dass sowohl der Bruttolohn, als auch der Abgabenteil „des Arbeitnehmers” niedriger angegeben werden, als sie sind. Weil sich das bei den Abgaben aber anteilig stärker auswirkt, entsteht die Illusion eines niedrigeren Abgabenanteils.
Allerdings führt das auch zu einer veränderten Einkommensteuer, denn der normale Arbeitgeberanteil ist nicht steuerpflichtig, was durch einen entsprechend höheren Steuersatz ausgeglichen wird, damit also im Gegenzug der Einkommensteuersatz höher erscheint als er ist, weil er sich auf einen kleineren als den echten Bruttolohn bezieht.
Insgesamt wäre das aber alles ehrlicher, wenn man das alles auf die Gesamtlohnkosten bezöge. Und genau das will man anscheinend nicht.
(Ist mir auch schon mal durch den Kopf gegangen, hat sich bei mir aber nicht zu einem konkreten Gedankengang auskondensiert.)