Gewaltorgie: Straßenzug verwüstet
Ein Vorfall vergangener Nacht, gleich hier um die Ecke.
Man hat sich daran gewöhnt, dass es in Berlin keine Nachricht mehr ist, wenn Autos angezündet werden, und das die Zeitungen nicht mehr groß Aufhebens darum machen, sondern nur noch im Vergangene-Nacht-Newsticker kurz durchtickern, wo es vergangene Nacht gebrannt hat.
Heute morgen jedoch kamen große Meldungen über einen vergleichsweise hohen Schaden, ein Straßenzug verwüstet: Melddungen in der BZ, in der Berliner Zeitung, im Tagesspiegel, die Morgenpost, spricht von Gewaltorgie.
Dabei fielen mir ein paar Aspekte auf, die ungewöhnlich sind: Das hohe Maß an Organisation und mitgebrachter Ausrüstung: Die Täter haben nicht wie sonst mit ein paar Grillanzündern oder angezündetem Müll gearbeitet, sondern die Fahrzeuge mit Benzin übergossen, das Benzin auch auf der Straße ausgeleert und angezündet.
Dann hatten sie „Krähenfüße” dabei und auf der Straße verteilt, in die die Polizei und die Feuerwehr natürlich prompt reinfuhren und sich die Reifen kaputt gemacht haben. Außerdem hat man regelrechte Straßensperren errichtet, um den Zugang für Polizei und Feuerwehr zu behindern.
Also nicht einfach nur Randale, sondern vorbereitete, organisierte Gewalt.
Natürlich überall in der Presse, Schlagzeile Nummer eins.
Überall? Nein, nur fast überall. Die einschlägigen Berliner Zeitungen haben es alle, aber in der linken TAZ steht nichts davon, die schimpfen auf den Populismus in Europa. Seltsam. Auffällig.
Wer es war, weiß man nicht. Die Rede ist von 8 vermummten Gestalten. (Wäre mal eine Idee für de Maizière, ein Vermummungsverbot bei Brandanschlägen zu fordern.)
Weil die Sache aber hier in der Nähe war, bin ich eben mal hingedackelt um es mir anzusehen. Presse, Fernsehen, Touristen, Anwohner, Polizei unterwegs.
- Man sieht an den Brandspuren auf der Straße, wie da durch brennende Barrikaden systematisch die Straße geradezu abgesperrt wurde.
- Augenscheinlich wahllos hat man Fensterscheiben eingeworfen bzw. stark beschädigt, beispielsweise bei einem Lebensmittel-Discounter (warum eigentlich?), Vattenfall, irgendeinem Ingenieurbüro, Wohnhäusern. Offenbar hatten die gutes Material, die Scheiben sind zwar kaputt, aber alle noch geschlossen.
- Mehrere Autos aus- oder angebrannt, jede Menge zerbrochenes Sicherheitsglas auf den Straßen, offenbar versucht, irgendwas einzuschlagen.
- Es fällt aber auf, was man angezündet hat und was nicht: Autos und einen unbewohnten Rohbau hat man angezündet, also gefühlt „unbewohnte” Objekte, offenbar um sich vordergründig auf „Gewalt gegen Sachen” zu beschränken (als ob das nicht lebensgefährlich wäre, in einer sehr dicht bewohnten Gegend mit engen Straßen Autos und einen Rohbau samt Gerüst anzuzünden und die Zugangswege zu blockieren). Bewohnte Objekte hat man nur mit Steinen und Farbbomben beworfen, Scheiben eingeschlagen.
- Eine Edel-Residenz hat man mit schwarzen Farbladungen beworfen, die für mich nach Bitumen aussahen (es war etwas, was gleichzeitig sehr dünn gespritzt hat, weil es ein scharz gezeichnetes Spritzmuster gibt, gleichzeitig aber dick aufträgt, weil es dicke Kleckse hinterlassen hat, womöglich ein erhitzer Stoff mit ungleichmäßiger Temperatur).
Was alles sehr deutlich die Handschrift des linksradikalen Spektrums trägt. Die tun ja immer so, als sei die Grenze zwischen guter, linker Gewalt und böser, rechter Gewalt zwischen der Gewalt gegen Sachen und der Gewalt gegen Menschen. (Seltsamerweise beurteilt man linke Brandanschläge auf Gebäude und Fahrzeuge dabei nach ganz anderen Maßstäben als auf noch unbewohnte Flüchtlingsheime im Bau, obwohl sie beide demselben Schema entsprechen, nämlich unerwünschte Neulinge vom Zuzug abzuhalten, nur dass die einen eben aus Syrien und Irak kommen, die anderen aus Bayern und Baden-Württemberg. Man muss beides gleich als Schwerkrimalität einstufen.) Die Krähenfüße, die Steine, mitgebrachtes Benzin, das mitgebrachte Bitumen, das alles belegt nicht nur eine vorbereitete und geplante Tat, es trägt eben auch die eindeutige Handschrift linksradikaler Gruppen. Gerade diese Bitumen-Sache, neulich hat man mit eben solchen Bitumenbomben eine Kneipe verwüstet und den Wirt ruiniert, weil irgendwelche AfD-Leute in der Kneipe gesessen hatten. Von Autonomen würde ich dabei – anders als die Öffentlichkeit – nicht sprechen, denn wer Verbindungen in die Politik hat und finanziell gefördert wird, der ist eben gerade nicht autonom. Dieser Begriff der Autonomen wirkt auf mich immer wie ein rhetorischer Trick, um zu suggerieren, dass Politik und Verantwortliche damit ja selbstverständlich nichts zu tun hätten. Wir hatten es ja aber gerade, dass es beispielsweise direkte Verbindungen zwischen der Linken und dem kriminellen Linksextremismus gibt.
Was war das Ziel dieses Anschlags?
Erschließt sich einem nicht so direkt. Was sollen Angriffe auf einen Billig-Lebensmittel-Discounter?
Schaut man aber mal genauer hin, dann richtete sich das sonst alles gegen „bessere” Wohnhäuser, Edel-Residenz, einen Neubau für (vermutlich teure) Wohnungen. Das übliche Schema, „Gentrifizierung” verhindern oder bremsen.
Und damit ist das wieder mal auch nichts anderes als rechte Gewalt gegen Flüchtlingsheime: Es geht darum, unerwünschte Neulinge vom Zuzug abzuhalten, indem man Gebäude und anderes anzündet und Terror verbreitet, weil man keine Fremden haben will, Konkurrenz auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt fürchtet, die Gefahr von zuwenig Wohnraum und zu wenig Arbeitsplätzen, somit hoher Mieten und niedriger Einkommen sieht.
Man muss sich das klarmachen: Linke und Rechte Gewalt unterscheiden sich fast nicht, beruhen auf demselben Denkschema: Nämlich schierer Gewaltlust, vordergründig legitimiert durch einen als legitim empfundenen und hingestellten Fremdenhass.
Nochmal: Beide, Links- wie Rechtsextreme, sind sozialkranke Kriminelle, die brandstiften um Fremde, die nicht ihrem Selbstbild entsprechen und ihren gefühlten Territorialanspruch verletzen, abzuwehren. Gleiches Denkschema: Das ist unser Revier.
Man könnte auch sagen, dass es beiden um einen Alleinanspruch auf Hartz-IV-Versorgung geht und sie keine Konkurrenz am Futtertrog dulden.
Man sollte die Presse daran messen, wie unterschiedlich sie linke und rechte Gewalt darstellen. Beispielsweise die TAZ. Und die überregionalen Medien.
Wisst Ihr, worauf ich warte?
Dass das mal richtig kracht.
Dass die beispielsweise mal ein Auto der Drogenmafia abfackeln und die dann bitter Rache nehmen.
Vorgestern gab es gerade einen schweren Unfall, die Polizei wollte einen Smart kontrollieren, weil das Licht kaputt war und der irgendwie seltsam fuhr. Kam zu einer Verfolgungsjagd, ein Rudel Polizeiautos hinter einem Smart mit hohem Tempo her. (Meine Güte, ein Smart wäre so ziemlich das letzte Auto, das ich für eine Flucht vor der Polizei für tauglich halte, aber die Berliner Polizei fährt auch nur so kleine Spielzeug-Opels, da kann man sich das schon als Zwergen-Rallye vorstellen.) Jedenfalls hat er die Kontrolle verloren, ist gegen einen Bordstein gefahren, worauf hin sich der Smart überschlagen hat, durch die Luft geflogen ist und sich dann um eine traditionelle gußeiserne Berliner Straßenlaterne gewickelt hat. Der Notarzt ging dann auch gleich wieder, da war nichts mehr zu retten. Die Feuerwehr musste den ganzen, zur Kugel zusammengeknautschten Smart mitnehmen, weil sie den bei der Feuerwehr, quasi in Heimarbeit, auseinandernehmen mussten, um die Leiche rauszukriegen. Bei der Gelegenheit fanden sie da drin größere Mengen an Drogen und Bargeld, das war offenbar der lokale Drogen-Lieferservice. Soll keiner sagen, Berlin sei nicht dienstleistungsorientiert. Sie haben ja neulich schon einen in die Luft gesprengt, der den Drogenlieferanten in die Quere gekommen war.
Ich halte das nicht für ausgeschlossen, dass linke Brandstifter da irgendwann mal wieder eines der teuren Autos (mir war nicht klar, dass Drogenkuriere inzwischen Smart fahren, aber teure haben die auch noch) anzünden und dabei ein paar hunderttausend Euro und ein paar Kilo Koks oder sowas mit abfackeln, was im Kofferraum lag, und dann die russische oder arabische Mafia, oder einfach irgendwelche Zuhälter, denen mal zeigen, dass sie andere Vorstellungen von Grenzen haben, und da mal irgendwelche Linken demonstrativ an den Straßenlaternen aufhängen, mal welche demonstrativ foltern oder da einfach mal mit ner Ladung Sprengstoff irgendso ein besetztes Haus oder linkes Wohnprojekt samt Inhalt in die Luft jagen, einfach um da mal Machtverhältnisse und Zuständigkeiten zu sortieren.
Nach den Vorgängen am Kölner Hauptbahnhof haben ja viele die Frage gestellt, ob die weichgespülten wehrlosen Deutschen nicht doch mal irgendwann wieder auf die Idee kommen, sich selbst zu wehren, wenn der Staat untätig bleibt und sein Gewaltmonopol nur dazu nutzt, es gleichzeitig zu beanspruchen und keinen Gebrauch davon zu machen. Es entsteht ja aber auch der Eindruck, dass der Staat nicht willens und/oder nicht fähig ist, vor Brandstiftern (ob nun links oder rechts) zu schützen, und das irgendwer in die eigene Hand nimmt.
Ich wette, das Linke dann die ersten sind, die nach Staat und Polizei rufen. Und hoffen, dass dann keine Krähenfüße auf der Straße liegen.