Ansichten eines Informatikers

Ein dickes Lob für den Chaos Computer Club

Hadmut
4.6.2016 1:52

Ich bin wirklich nicht begeistert vom CCC. Aber an dieser Stelle schulde ich denen wirklich noch ein öffentliches Lob. [*Seufz* – Update]

Ich war letzten Sommer beim Chaos Communication Camp.

Dabei kam es an einem Abend zu einem knackigen Unwetter. Und die Veranstalter haben sofort reagiert, das Camp evakuiert und die Leute angewiesen, sich in die Autos zu begeben und das Ende des Gewitters abzuwarten. Als ich dachte, das Unwetter wäre vorbei, und wie wieder aussteigen und zurückgehen wollte, wies mich sogar eine Platzwache, die da rumstand, an, ich müsse im Auto bleiben, bis der Platz offiziell wieder freigegeben ist, die hatten da Verbindung zu irgendeiner Wetterbehörde.

Bedenkt man, dass es bei Rock am Ring gerade 8 Schwerverletzte durch Blitzeinschläge gab, war das richtig gutes und sicherheitsbewusstes Verhalten.

Update: *Seufz*

Da schreib ich nun einmal was Lobendes über den CCC, prompt widersprechen die Leser. Einer schrieb:

Hi,

warst du am selben Camp wie ich? Also ich habe das etwas anders erlebt:

Als erstes ein Aufruf in den Vortrags-Zelten, zum Auto zu gehen, da das Camp evakuiert wird. Soweit gleich. Der Engel am Tor meinte dann aber, man solle nicht zum Auto gehen, das wäre zu gefährlich, und stattdessen ein festes Gebäude aufsuchen. Wo dieses wäre konnte er aber nicht sagen. Nach einer Weile herumgeirre im Regen sind wir in einem der offenen Schuppen angekommen.

Als dann das Gewitter richtig losging meinte ein Engel: Hier ist es gefährlich, alle in die Autos. Allerdings hat niemand Folge geleistet, kein Lebensmüder wollte bei heftigem Gewitter und strömenden Regen zum Auto gehen. Außerdem wurde der Strom abgestellt, was die DECT-Telefon-gesteuerten Engel vollkommen planlos werden lies. Mal hieß es raus hier, mal hier bleiben bis alles vorbei ist. Die träge Masse blieb.

Als das Gewitter dann nachließ und der Strom wieder angestellt wurde (was gar nicht so einfach war, da die Stromabsteller die 63 und 127A-Stecker einfach so in den Dreck geworfen hatten) gingen wir wieder zum Zelt. Aus einem Engel-Funkgerät hörte ich “Kann mal ein Engel mit Funkgerät zum Tor 1 kommen?” Rückfrage des Engels: “Wo ist das?”. Daraus folgerte ich: Trotz nicht gerade kleinem Budget hatten die nicht mal alle neuralgischen Punkte mit Funkgeräten ausgestattet, und die Engel wussten über den Camp-Plan weniger Bescheid als die Besucher.

Insofern: Nix passiert weil Glück gehabt, nicht weil sicherheitsbewusstes Verhalten.