Ansichten eines Informatikers

Das unglaublich dumme Gerede bei Anne Will

Hadmut
5.6.2016 22:49

Und wieder mal das Fernsehphänomen, die Sendezeit zu füllen, egal wie blöd das Gerede ist. [Link korrigiert]

Ich habe gerade die Anne Will-Talkshow im Fernsehen. Thema: Wie rassistisch ist Deutschland?

Es geht um das skandalisierte Zitat von Gauland, Gäste Heiko Maas, Alexander Gauland, Eckart Lohse, Bilgin Ayata, Werner J. Patzelt. Geschwafel, wie es zu erwarten war, aber halt trotzdem immer wieder überraschend doof. Man hat aus dramaturgischen Gründen mal wieder fast nur Ideologie-Platzhalter eingeladen, die stur gegeneinander reden (und Will klappern wie immer die Zwangsgebühren auf dem Konto).

Ich will mich ausnahmsweise mal kurz fassen und die Kritik auf einen Punkt zuspitzen.

Und ich will mir da auch einen eigenen Standpunkt bewusst verkneifen und keine eigene inhaltliche Kritik anbringen, sondern das Polit-Geschwätz dem Polit-Geschwätz von gestern gegenüberstellen, um zu zeigen, wie willkürlich, belieibig und wendehalsig das alles ist.

Die letzten Jahre hat man uns – auch bei Anne Will – in hoher Intensität mit Feminismus, Genderismus, Queer-Zeugs zugedonnert. Man hat uns mit aller Gewalt einzuhämmern versucht, dass Menschen sich biologisch nicht unterscheiden, dass es nicht mal Geschlechter gibt. Alles würde erst nach der Geburt durch die Sozialisierung geprägt und ausgeformt. Ob Mann, Frau, hetero, homo, trans, inter, stark oder schwach, groß oder klein, ob Flora oder Fauna, nichts davon sei biologisch bestimmt und alles nur Ergebnis der Sozialisierung. Und – so die Gender Studies an den Universitäten und rot-grün in ihren Ideologieküchen, auch bei der SPD – Biologie sei Quatsch, nur eine Erfindung böswilliger Männer, ohne Grundlage.

Ich will das an dieser Stelle mal nicht bewerten und kommentieren (mache ich hier ja schon in Hochfrequenz seit 4 Jahren, deshalb kann es hier mal wegbleiben), sondern einfach mal so zur Darstellung des Widerspruchs hinstellen. Das war die Doktrin der Medien und Politik der letzten 5 bis 10 Jahre.

Nun aber stellen sie jeden, der Kritik an Einwanderung oder Einwanderern übt, als Rassisten hin.

Das heißt, sie unterstellem jedem, der Einwanderung kritisch sieht, dass er auf biologische Eigenschaften abhebt, also auf das, wovon es eben noch hieß, dass es das nicht gibt.

Eben hieß es noch, Biologie gibt’s nicht, alles ist Sozialisierung. Jetzt plötzlich darf es keine Sozialisierung geben, jetzt wird alles auf Kritik an biologischen Unterschieden reduziert.

Beispiel Islam: Muslim ist ganz sicher keine biologische Eigenschaft. Das ist eine sozialisierte, denn keiner wird als Muslim geboren oder hält sich von selbst für einen. Das muss man ja lernen. Trotzdem wirft man jemandem, der Muslime kritisiert, Rassismus vor.

Einfach mal darüber nachdenken, was Medien und Politiker behaupten:

Geschlecht = nicht biologisch, nur sozialisiert

Religion = Rasse, biologisch

Merkt Ihr was?

Konsequenterweise müsste man jemandem, der Muslime kritisiert, doch die Möglichkeit einräumen oder ihn danach fragen, ob er seine Kritik auf deren biologische Eigenschaften oder deren Sozialisierung bezieht.

Und wenn er dann sagt, dass er seine Kritik auf deren Erziehung, Weltbild, Sozialisierung bezieht, also Leute nach ihrer sozialen Herkunft bewertet, dann wäre das passende Schimpfwort Sozialist und nicht Rassist.

Der wesentliche Punkt, auf den ich hinaus will, ist aber eben, dass Medien und Presse uns gestern noch die eine Ideologie eingehämmert haben und heute mit aller Selbstverständlichkeit und ohne mit der Wimper zu zucken genau das Gegenteil einhämmern, von einem Moment auf den anderen ihre Windrichtung völlig ändern und sich selbst widersprechen.

Und jetzt überlegt Euch mal, wieviel Geld Leute wie Will aus den Zwangsgebühren dafür bekommen, dass sie uns diese Politkäse auftischen.

Für das Geld, das da verbraten wird (und schon bei viel geringeren Beträgen) würde ich erwarten, dass der Begriff und Vorwurf des Rassismus erst mal geklärt und auf Plausiblität geprüft wird, bevor man das zum Thema einer Sendung macht.

Sowas nennt man Populismus.

Es zeigt mal wieder, wie lausig schlecht und hirnlos unser Fernsehen geworden ist. Die schwätzen nur noch nach dem Tageswind.

(Der kurze wissenschaftliche Einwurf: Es gibt keine Menschenrassen. Jedenfalls nicht mehr. Homo Sapiens ist genetisch viel zu einheitlich und gleichartig, um verschiedene Rassen zu haben. Es gibt Hunderassen, aber keine Menschenrassen. Dafür sind die genetischen Unterschiede bei weitem nicht groß genug. Deshalb bezeichnet im Englischen „human race” die gesamte Menschheit. Insofern müsste man mal die Frage stellen, ob der Begriff nicht extra zur politischen Agitation geprägt und gebraucht wird.

Mal ganz davon abgesehen, dass Islam keine Rasse ist, was komischerweise niemanden davon abhält, „Rassist” als Schlagwort zu verwenden.)