Gestern mal offline

Gestern gab’s keine Hinweise, ich war mal offline.

Dafür sind mir seltsame Dinge widerfahren.

Erst erklärte man mir, ich hätte am Tag zuvor Kamelpferde gesehen. Kamelpferde. Wat et nich allet jibt.

Dann war ich mit ein paar Leuten unterwegs. Wir wollten mal Mittagessen-Picknick halten und haben am Straßenrand auf einem Grünstreifen den großen Picknicktisch aufgebaut. Nix besonderes, Salat, aufgeschnittene Orangen, einen Hot-Dog-Bausatz. So als Buffet.

Wie wir gerade so fertig mit aufbauen sind und anfangen, uns in einer Reihe anzustellen, hält so ne völlig verbeulte und kaputte Karre an, sitzen zwei Typen drin, einer steigt aus und stellt sich ohne mit der Wimper zu zucken direkt hinter mir in der Schlange an, als wäre es das normalste der Welt, einfach bei fremden Leuten mitzufressen. Wir haben ihm erklärt, dass das hier ne Privatveranstaltung und keine öffentliche Speisung ist. Interessierte den nicht. Einziger Kommentar: „Ich hab Hunger!” und meinte, er wäre jetzt an der Reihe. Nicht abzuschütteln. Ging erst wieder, nachdem wir ihm ein paar Sachen in eine Serviette gepackt und gegeben haben, natürlich in der Befürchtung, dass dann gleich noch mehr davon kommen.

Und ich dachte immer, in Berlin würde man schon an alle Arten des Bettelns und Schnorrens gewöhnt…