Ansichten eines Informatikers

Schweinepriester!

Hadmut
22.6.2007 17:49

Jetzt haben sie mir schon wieder was vom Fahrrad geklaut.

Schon letztes Jahr hat mir mal einer – wohlgemerkt, im verschlossenen und nur für die Hausbewohner zugänglichen Fahrradkeller! – vom Fahrrad die komplette Bremse vom Bremshebel, über die Bowdenzüge hin zur gesamten hinteren Bremsanlage abgeschraubt. Alles weg bis auf den Rahmen, den Bowdenzug schön aus allen Löchern ausgefädelt. Ich habs erst gar nicht gemerkt, wollte losfahren und wundere mich, warum ich beim Griff nach dem Bremshebel ins Leere greife. Dachte zuerst, ich wäre irgendwo hängengeblieben und hätte ihn abgebrochen. Nein, die komplette Bremse mit allem drum und dran war weg. Hat mich sehr geärgert. Nicht so sehr das Material von etwa 25 Euro, sondern daß eine Radfahrt am Wochenende hops ging und dann die Zeit und Arbeit, bis Ersatzmaterial beschafft und montiert ist. Zumal man einfach keinen zweiten Bremshebel mehr bekommt, der genauso aussieht.

Nun setz ich mich gerade wieder aufs Rad und die Bremse bremst wieder nicht. Diesmal waren nur die Bremsbacken geklaut. Genau, die, die ich im Herbst gerade neu draufgeschraubt hatte, noch kaum benutzt. War warscheinlich der gleiche, brauchte wohl noch was für seine vordere Bremse.

Wurmt mich, sowas. Bestätigt aber wieder mal, daß die Angreifer von innen und nicht immer von außen kommen, wie in der IT auch.

Ist auch nicht das Schlimmste.

In Karlsruhe haben sie mal in einer Nacht gleich eine größere Menge Fahrräder aus dem Keller geklaut. Meins auch. Organisierte Banden, meinte die Polizei.

Auch übel wars damals im Studentenwohnheim (HaDiKo). Da hat einem andauernd einer was vom Fahrrad geklaut. Ich hatte da mal ein neues Fahrrad gekauft, weil ich dringend eins brauchte und am alten was kaputt war. Dann habe ich das alte wieder repariert und hatte zwei. Weil ich aber das alte ein paar Tage nicht bewegt hatte, glaubten irgendwelche Idioten, man könnte sich daran bedienen. Innerhalb von weniger als drei Tagen wurde das ursprünglich vollständige und voll intakte Fahrrad bis auf den am Fahrradständer angeketten Rahmen runtergefressen. Jedesmal wenn ich vorbeikam, fehlte was anderes. Ich weiß nicht, ob es immer der gleiche war. Vielleicht wurde ein teilgefleddertes Fahrrad aber auch von anderen als verlassenes Freiwild angesehen. Das verrückteste: Ich hatte nicht nur den Rahmen, sondern auch das Hinterrad mit angekettet. Da hatte tatsächlich einer mit dem Seitenschneider rundherum sämtliche Speichen durchgeschnitten um die Nabe und das Ritzel zu klauen. Da stand nur hoch die äußere Felge, von jeder Speiche hing noch etwa die Hälfte dran. Sieht unglaublich tot aus.

Ein paar Tage später hatte mir dann jemand am neuen Fahrrad den guten Sattel mit dem Sattelrohr geklaut. Was mich daran aber wirklich ankotzte: Der hatte – warum auch immer – nicht einfach nur meine Teile geklaut, sondern mir dafür einen alten Sattel mit einem nicht passenden Sattelrohr mit Gewalt reingedreht, sozusagen als Austausch. So ein richtig übles, verbogenes verdrecktes Teil. Ich hatte nicht nur keinen Ersatz, ich hab das Ding auch nicht runterbekommen. Der Sattel und das Sattelrohr waren ein Stück und das Sattelrohr zu dick, ohne eine große Zange und viel Kraft nicht mehr rauszukriegen. Weil ich es aber morgens eilig hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als auf dem Gammelsattel zu fahren. Oh, hab ich mich geärgert…

Dagegen sind die Bremsbeläge jetzt eine Kleinigkeit. Aber auch die können einem den Tag versauen, wenn man mit dem Rad loswollte und keine Ersatzteile da hat.

Warum sind wir – ich meine so als Gesellschaft und überhaupt – eigentlich nicht in der Lage unseren Nachwuchs so zu erziehen, daß er die Finger von anderer Leute Eigentum läßt?

Das Fatale daran: In solchen Momenten bekommt man richtig Lust, Überwachungskameras aufzuhängen.

Ich wüßte zu gern, welcher Schweinepriester an meinem Fahrrad Teile abschraubt.