Ansichten eines Informatikers

Depressionen

Hadmut
23.10.2016 21:22

Alles so traurig.

Geht gerade durch die Boulevard- und Dampf-Presse: Suizide durch Depressionen sollen bis 2020 die zweithäufigste Todesursache sein, und die hier schreiben das auch. (Wobei man ja heute auch nicht mehr so genau weiß, welche Zeitungen dem gleichen Konzern gehören und deshalb das gleiche schreiben.) Googelt man aber, findet man, dass das Thema vor zwei, drei Jahren auch schon mal durch die Presse gejagt wurde, die irrtümlich für seriös gehalten wird.

Die Erklärung dafür könnte so harmlos sein wie die für das Ansteigen der Krebserkrankungen. Man hat mal fürchterlich Panik geschoben, weil die Zahl der Krebstoten rasant nach oben ging, Oh Schrei!, Umweltverschmutzung, Kernkraftwerke, Chemtrails und und und. Dabei war die Ursache für den Anstieg der Krebserkrankungen wohl durchaus hocherfreulich: Unsere Welt war so sicher, dass man alle anderen Todesursachen weitgehend im Griff und reduziert hat. Und da man ja an irgendwas sterben muss, dominieren halt die Todesursachen, die im Alter vorherrschend sind. Ein Ansteigen der Krebserkrankungen kann eben auch durchaus ein Merkmal dafür sein, dass es uns sehr gut geht und wir keinen Krieg, keine Seuchen, keine Gewalt haben. Sofern eben die Lebenserwartung steigt und der Krebs nicht vorzeitig zuschlägt, was ja derzeit wohl der Fall ist. Insofern muss man immer vorsichtig sein, wenn jemand behauptet, Suizide würden die zweithäufigste Todesursache. Kann genauso bedeuten, dass alle anderen Ursachen eben abgenommen haben. Schönes Beispiel für Schmierenjournalismus:

Die Angaben des Statistischen Bundesamtes dazu sind schockierend:

Allein in Deutschland nehmen sich schon jetzt jährlich mehr als 9.000 Menschen das Leben. Im Vergleich dazu starben 2015 „nur“ 3.459 Personen bei Verkehrsunfällen in Deutschland.

Jo, nachts ist es kälter als draußen. Suggeriert aber, dass die Zahl massiv zugenommen habe, weil die Zahl schon dreimal so hoch wie „ganz schrecklich” ist.

Auch die Huffington Post schreibt:

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nehmen sich allein in Deutschland schon jetzt pro Jahr mehr als 9000 Menschen das Leben, wobei die Dunkelziffer sicherlich erheblich höher iast. Die Zahl der Suizide übersteigt damit deutlich die der jährlichen Verkehrstoten.

Ohhh. Die Dunkelziffer ist hoch (welche denn? die der unerkannten Toten? Oder die, die sich umgebracht hatten und man sie fälschlich für Morde hielt?) Und am schönsten ist „schon jetzt”. Aus einem einzigen Jahreswert (9000) folgert man, dass das noch mehr werden.

Wobei ich ehrlich gesagt auch keinen Zweifel am Anstieg der Suizide habe, bei der Presse…

Nehmen wir zum Zwecke des Disputes aber mal an, die Zahl nähme tatsächlich signifikant zu. Würde das nicht bedeuten, dass sich die Lebensverhältnisse an irgendwas verschlechtern?

Letztlich schwer zu sagen, weil man ja schlecht rumprobieren kann. Die Soziologen suchen sich jetzt sicherlich irgendeine Korrelation und phantasieren eine Kausalität dazu. Internet macht Depressiv. Hate Speech macht depressiv. Islam macht depressiv. Merkel macht depressiv. Hat nicht auch die Zahl der Sozilogie-Studenten zugenommen? Juhu: Soziologen machen depressiv.

Tatsächlich wird man sich aber doch mal die Frage stellen müssen, woran es liegt, ob nicht die katastrophalen Zustände in diesem Land die Leute in den Suizid treiben. Es ist durchaus bekannt, dass die Suizid-Rate bei Transsexuellen, Lesben, Feministinnen besonders hoch ist, und neulich gab’s ja schon mal einen Artikel einer Feministin die beschreibt, wie sie der Genderismus zum Psychowrack gemacht hat, die sich nicht mehr aus dem Haus traut, weil sie ja ein Mann lüstern anschauen könnte. Und wenn man sich heute mal in den Hörsaal einer Universität in irgendwelche Geisteswissenschaften hockt oder liest, was irgendwelche Fachschaften da mit ihren Safe Spaces produzieren und jedem eine Krise einreden, weil sie mit einer anderen Meinung konfrontiert sind, möchte man eigentlich schon drauf wetten, dass der Suizid nicht mehr fern sein kann. Insofern wäre auch die Frage, ob die Suizide eigentlich gleichverteilt sind oder uns da irgendeine Bevölkerungsgruppe die Statistik versaut. Beispielsweise alleinerziehende Mütter oder Promovierte Erdbeerpflückerinnen die mit ihrem Pseudo-Abschluss und ihren absurden Ansichten mit 30 zwar den Doktor haben aber weder Job noch Mann finden. Was bleibt denn anderes übrig als die Wahl zwischen Hartz IV und der Brücke?

Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass man mit der Politik, jede Menge Leute in die Universitäten zu quetschen, obwohl die da völlig überfordert sind, und dann in einer Lebens- und Karrieresackgasse landen, aus der es kein Entrinnen mehr gibt, die Leute auch in Depressionen treibt. Jahrelang redet man den einen ein, sie wären gut, hätten tolle Noten, tolle Karriereaussichten, Gleichstellungsanspruch, und dann kommen sie irgendwann aus der Uni und sind damit konfrontiert, dass keiner sie will, keiner was mit ihnen anfangen kann, weil sie nichts können als Streit vom Zaun zu brechen, weil sie unfähig sind, sie zu ernähren, einen Charakter wie ein Verkehrsunfall haben und ständig fordern, von anderen ernährt zu werden. Und das klappt nicht. So mancher Studiengang qualifiziert vor allem für eines: Den Empfang von Sterbehilfe.

Und dann gibt es die anderen, die qua Geschlecht gar keine Chance mehr bekommen, die auf den unteren Rängen die Arbeit machen und zahlen müssen.

Ein dauerhaft lähmendes Gefühl dominiert den Alltag. Alles erscheint negativ, aussichtslos, anstrengend.

Als ob überall um dich herum Wasser ist und du mit jedem Schritt gegen die Wucht ankämpfen musst. Als ob jemand auf deiner Brust sitzt und dir den Hals zudrückt. Als ob sich eine Dunkelheit über dich legt, gegen die du machtlos bist.

So beschreibt „The Huffington Post“ das Krankheitsbild.

Tut mir leid, dass Ihr es von mir erfahren müsst: Aber derzeit ist in Deutschland alles negativ, aussichtslos, anstrengend. Vielleicht haben die gar keine Depressionen, vielleicht nur einen Anfall von Realitätssinn, weil die Propaganda nicht mehr wirkt. Matrix und so.

Ersetzt in der Aussage mal „Wasser” durch „Political Correctness” oder „Ideologie”. Dann passt’s sogar. Ist ja seit Jahren unsere Politik, alles nur noch negativ zu sehen, madig zu machen, überall Sexismus, Benachteiligung, nicht mal Pinkeln kann man mehr gehen, bevor nicht das dritte Klo errichtet und alles verquotet ist.