Ansichten eines Informatikers

Bayerische Sicherheit

Hadmut
29.6.2009 0:43

Wieder mal so eine kleine unwichtige Begebenheit.

Ich ziehe gerade um. Von der Übergangswohnung in eine dauerhafte Wohnung. Also ging ich in Ismaning auf die Gemeindeverwaltung, um meinen Wohnsitz dort abzumelden.

ich komme rein, sage Guten Morgen und daß ich mich gerne abmelden möchte. Ich sage noch nicht meinen Namen. Sie fragt nach dem Geburtsdatum. Ich sage es. “Sind Sie der Herr Danisch?” Ja. “Der Wohnsitz ist in der Konradstraße?” Ja. “Und Ihr Hauptwohnsitz?” In Unterföhring. “Hier steht aber, der wäre in Karlsruhe!” Hab ich gestern umgemeldet. “Na, dann ist das noch nicht bei uns angekommen. Ist in Ordnung.” Noch was? “Nein, alles erledigt.”

Ähm, ich hab da mal ne Frage.

Sie guckt erstaunt. Daß da einer noch stehen bleibt und blöd fragt ist nicht vorgesehen.

Ja, ich wollte mal nach der Sicherheit fragen. Wissen Sie, ich finde das bedenklich. Ich mußte mich nicht ausweisen und auch nichts wissen. Ich habe nur das Geburtsdatum gesagt, alle sonstigen Informationen habe ich von Ihnen erfahren und immer nur “Ja” gesagt. Sogar den Hauptwohnsitz habe ich falsch gesagt – weil die Änderung noch nicht bei Ihnen angekommen war. Das heißt aber, daß ich aus Ihrer Sicht nicht einmal gewußt habe, wo mein Hauptwohnsitz ist und den falsch bezeichnet habe. Trotzdem haben Sie sich überhaupt nichts dabei gedacht und mich da einfach so abgemeldet. Da könnte als jeder kommen, der nur irgendein Geburtsdatum sagt.

Sie stutzt.

Dann werde ich barsch belehrt: “Joa, mia denga hoald, daß d’Leut eahlich san.”

Aha. Sicherheit gibts da also gar nicht, weil man von omnipräsenter Ehrlichkeit ausgeht. Zu erwarten, daß nicht jeder da reinlatschen und meinen Meldestatus ändern kann ist schon zuviel verlangt und wird als ungehörig angesehen.

3 Kommentare (RSS-Feed)

kaice
29.6.2009 6:37
Kommentarlink

Sowas ist nichts wirklich neues. Ich habe es auch schon geschafft in einem T-Punkt nur durch Nennung der Telefonnummer den DSL-Vertrag, der auf meinen Vater läuft, zu ändern. Damit kann man jemanden ganz schön ärgern. Bis die Telekom wieder alles beim Alten hat, hat man ganz schön lang stress.


Heavy
29.6.2009 8:47
Kommentarlink

Nach meiner Anmeldung an meinem bisherigen Wohnsitz bin ich ebenfalls stehen geblieben und habe eie Frage gestellt. Nämlich wie es kommt, dass sie meine Anmeldung ohne jeglichen Nachweis akzeptieren. Mindestens die Frage nach einem Mietvertrag oder Eigentumsnachweis hatte ich erwartet.

Antwort: die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung haben die explizite Anweisung, nicht nach einem Nachweis fragen zu dürfen. Wegen Datenschutz. Sie bedauern das, denn es kämen häufig Hausbesitzer, die sich über zu hohe Abgabenbescheide beschweren, und dann feststellen, dass irgendwelche Leute einen Wohnsitz in ihrem Haus angemeldet haben. Ohne Wissen des Besitzers und ohne wirklich dort zu wohnen.


BlueLion
29.6.2009 19:04
Kommentarlink

Da würd ich aber schon mal bei der Gemeinde nachhaken, das sollte man so nicht auf sich beruhen lassen …