Das russische VK
Wie eingeschlafene Füße.
Ich hatte die Tage geschrieben, dass ich, währe ich an Putins Stelle, ein Gegenfacebook aufmachen würde.
Ganz viele Leute hatten mir daraufhin geschrieben, dass es doch VK gibt.
Stimmt, kannte ich sogar, hatte ich früher irgendwann schon mal zitiert. War mir in dem Moment nicht eingefallen. Das ist nämlich das Problem: Es ist so gut wie unbekannt.
Inzwischen sehen die zwar auf der Webseite ziemlich Facebookig aus und deren Bilder von deren Bürostandorten sehen (nachprüfen kann man es nicht) sehr cool aus und imitieren sehr deutlich den amerikanischen Google-Stil (wie ich überhaupt immer staune, wenn ich mal Bilder oder Filme aus Russland sehe, in wie vielem die ihren Lebensstil veramerikanisiert haben und wie sehr die die USA inzwischen nachahmen), und mir fällt momentan auch kein Standort in Deutschland ein, der an Coolness dem entspräche. Und beeindruckende Zahlen haben sie auch (Nutzer, Nachrichten und so weiter).
Nur: Eine echte Konkurrenz zu Facebook ist das hier nicht. Das dürfte wohl im wesentlichen von Russen und Asiaten verwendet werden. Richtig beworben wird das hier nicht. Und ich weiß auch nicht, ob das Putins Ding ist (ohne sein Einverständnis könnten die allerdings kaum existieren).
Beworben oder von Journalisten genutzt oder sowas wird das hier nicht.
Und genau das meine ich.
Man könnte die Gelegenheit so gut nutzen, um Maas und Facebook so richtig in die Suppe zu spucken, und das einfach knallhart bringen: Dort Zensur, hier nicht. Und dann mal schauen, wie Maas versucht, die Russen zu Zensur zu zwingen (also zu solcher, die Maas will).
Da kommt einfach nicht viel rüber. Für mich sieht das aus, als wollten die Russen halt ihr eigenes Facebook haben. Aber es sieht nicht so aus, als wollten sie uns ein alternatives Facebook anbieten.
Und mir ging es ja in der Bemerkung nicht um eine Facebook-Alternative für Russen, sondern für uns.