Doch nicht wie in der DDR
Ich muss mich korrigieren.
Ich hatte in den Blog-Artikeln der letzten Tage ein Einschätzung geäußert, dass wir, was political-correctness-Druck und Bedrohung von Meinungen angeht, Zustände wie in der DDR erreicht hätten. Ich hatte mir das so vorgestellt und auf das gebaut, was mir über die DDR so erzählt worden war.
Eine Reihe von Lesern aus der damaligen DDR hat mir deshalb geschrieben und – teils nachdenklich, teils erläuternd, teils erregt – darauf hingewiesen, dass sie mit diesem Vergleich nicht einverstanden seien, dass er falsch, dass er unangemessen, dass er verfehlt wäre. Darin, die Zustände von heute mit denen der DDR zu vergleichen, läge eine unvertretbare Verharmlosung eines zutiefst meinungs- und freiheitsfeindlichen Systems, das jede Abweichung von der orthodoxen Meinung gnadenlos verfolgt, und in dem man jedes Wort dreimal abwägen muss, bevor man es sagt. Es sei meiner Unkenntnis und falschen Vorstellungen als Wessi geschuldet. Ich solle davon Abstand nehmen und mich korrigieren.
Sie waren alle der Meinung, das heutige System sei viel schlimmer. Die heutigen Zustände mit der DDR zu vergleichen würde das heutige System verharmlosen.