Ansichten eines Informatikers

Warum der Berliner Flughafen keine Flughäfin ist

Hadmut
8.3.2017 20:17

Na, so eine Überraschung:

So heimlich kommt raus, dass das mit der Eröffnung 2018 auch nichts wird.

Schon komisch, wenn man bedenkt, dass viele Probleme entstanden sind, weil man den Flughafen unbedingt so umbauen wollte, dass da auch ein A380 an das Terminal fahren kann, und Airbus den A380 vermutlich wieder einstellt, bevor der Flughafen überhaupt eröffnet.

Ist aber eigentlich auch egal, denn anscheinend ist das auch eher ein Geld-, als ein Flugzeugumschlagplatz. Sie haben gerade einen SPD-Politiker zum Flughafenchef gemacht. Wahrscheinlich zum letzten Flughafenchef. Oder eher Bestatter. Denn was qualifiziert einen Politiker zum Flughafenchef? Er ist „Stadtplaner“. Genau das, was ein toter Flughafen braucht. Eher hochbezahlter Sterbehelfer. Kann sich man eigentlich an einem Gebäude der Leichenschändung schuldig machen? Oder dachten sie sich, ist eh egal, dann kann wenigstens einer von der SPD noch fett dran verdienen? Waren es nicht von vornherein SPD-Politiker, Wowereit und Platzek, die das ganze Ding verbockt haben? Naja, nun hat man wieder einen Flughafenchef eines Flughafens, der kein Flughafen ist. Vielleicht sollte ich Kindergeld beantragen. Ich habe zwar keine Kinder, bin mir aber sicher, dass das 2017 und auch 2018 damit nichts wird. Aber wenn das da ein Flughafen ist, dann bin ich eben dreifacher Vater.

Was mich an der Sache zutiefst irritiert: Warum bringt eigentlich niemand eine Flughafenchefin ins Gespräch? Die unfähigsten Männer setzen sie dahin, aber nie eine Frau. Warum eigentlich nicht? Wäre doch eine Chance, denn noch schlechter kann man es da nicht machen. Oder haben sie in der Branche gar keine Frauen, nicht mal unfähige?

Aber wir bekommen ja rot-rot-grün. Wahrscheinlich wird das der erste ökologisch saubere Flughafen, weil nicht nur keine Flugzeuge dort abfliegen, sondern auch keiner dort hin fährt.

Irgendwann werden sie ihn eröffnen, als was auch immer. Urnenfeld oder sowas. Ich wette, dass sie dann, falls und wenn der Flughafen irgendwann mal fertig wird, aber erst dann, sofort eine Frauenquote fordern werden. Denn Schwesig droht gerade mit harter Frauenquote.

Was für ein sprachlicher Treffer.

Immer erzählen sie einem, dass ein hoher Frauenanteil doch ein Glück, eine Bereicherung, ein Vorteil für Unternehmen wäre. Warum nennen sie es dann eine „Drohung“?

“Da, wo sich Unternehmen selbst die Zielvorgaben setzen können, sagen tatsächlich welche: null”, sagte die SPD-Politikerin im ARD-“Morgenmagazin”. “Die provozieren, dass wir uns in der nächsten Legislaturperiode dieses Gesetz noch mal vorknöpfen und sagen: Dann muss auch die harte Quote für diese Unternehmen gelten.”

Bemerkenswerterweise hält die SPD bisher nichts von einer Frauenquote beim BER-Bau. Wie immer ist der Aufbau reine Männersache (oder hättet Ihr in den diversen Filmaufnahmen vom BER jemals Arbeiterinnen gesehen?), und dann, wenn der Laden mal läuft, soll er Frauenquoten anbieten. Aber erst dann.

Heute ist Weltfrauentag. Ist Euch mal aufgefallen, dass sie ständig von Frauenrechten reden? Hätte irgendwer mal das Wort Frauenpflichten gehört? Man würde geshitstormt, denn Frauen mit Pflichten in Verbindung zu bringen, wäre sexistisch, das hört sich so nach Küche und Windeln wechseln an. Deshalb sind sie weg, wenn es um Pflichten geht, und kommen dann, wenn es um Rechte geht. Deshalb wird der BER Männersache bleiben, solange er nicht eröffnet ist. Die Berliner Zeitung schreibt:

Wie berichtet wird es auch im Aufsichtsrat Änderungen geben. Müller hat sich zurückgezogen, als neuer Vorsitzender steht der Brandenburger Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider (SPD) zur Verfügung. Mit Müller und Lütke Daldrup verlassen auch Kultursenator Klaus Lederer (Linke) und Dirk Behrendt (Grüne) das Gremium. Damit sind alle vier Posten, die Berlin zustehen, vakant.
Hofreiter fordert zwei Externe

Erste Namen sind im Gespräch. So könnte Björn Böhning, Chef der Senatskanzlei, in den Aufsichtsrat gehen. Auch Bau-Staatssekretär Sebastian Scheel wird als Kandidat gehandelt. Die Grünen fordern, auch externe Fachleute zu holen.

„Am besten zwei echte Fachleute: Einer kennt sich mit dem Betrieb von Flughäfen aus, der andere mit Großprojekten“, sagte Anton Hofreiter, Vorsitzender der Grünen-Bundestagsfraktion, am Dienstag. Zusammen mit zwei politisch Verantwortlichen wäre das für Berlin die „klügste Mischung“, sagte er. „Wir haben die Chance, den Aufsichtsrat umzugestalten – wir sollten sie nutzen.“ Und was meint Hofreiter zu Lütke Daldrup? „Er hat Erfahrung mit der Verwaltung und mit schwierigen Projekten. Kein schlechter Mann.“

Waren die Grünen bisher nicht immer für eine gemischte Doppelspitze?

Wie kommmt es, dass hier keine Frau erwähnt, sondern wie selbstverständlich von Männern geredet wird? Nicht mal ein * oder eine Feministinnenerektion (Gender-I) kommt darin vor, die Sprache nicht gegendert.

Frauenquoten sieht man nur in Läden, die schon laufen. Nicht in gescheiterten Flughäfen.