Ansichten eines Informatikers

Der Feminismuscomputer

Hadmut
22.4.2017 0:46

Schaltkreise am Rande des Wahnsinns.

Wer hat’s gebaut? Männer.

Wird jetzt aber als feministisches Projekt abgekupfert, wird Calliope Mini genannt und ist das neueste Gender-Projekt der Regierung.

Don Alphonso hat auch was zu dem Ding geschrieben, und spricht dabei mal an, was für seltsam riechende geschäftliche Verstrickungen da stattfinden.

Und er stellt die überaus prickelnde Frage, was die sich eigentlich davon versprechen, einerseits das Abitur immer dämlicher und anspruchsloser zu machen und zu entmathematisieren, andererseits aber schon Drittklässler zu IT-Fachkräften erklären zu wollen.

Ich kann mir da schon was drunter vorstellen: Bei Mädchen der dritten Klasse wollen sie Interesse wecken, oder wenigstens die Lebenslauflegende installieren, dass sie schon in der 3. Klasse herumcomputert hätten, aber trotzdem verhindern, dass man da noch irgendwas von ihnen verlangen oder abprüfen könnte. Das wird mehr so als modisches Accessoire begriffen. Deshalb ist denen das ja auch immer so wichtig, sich die Computer irgendwohin anzunähen.

Annähen ist auch das Stichwort. Rein technisch ist Calliope ja ein Abklatsch des BBC-micro:bit. Nur dass der eben (anscheinend, ich habe mir einen bestellt, der ist aber noch nicht angekommen) einen brauchbaren Steckverbinder hat, mit dem man ihn in irgendwelche Experimente und Erweiterungsgeräte stecken kann. Bei Calliope habe ich mich schon gefragt, wofür die Stern-Form gut sein soll. Gerade dann, wenn die Bundesstrickliesel hinter dem Projekt steht, drängt sich der Gedanke auf, dass das was mit Nähen zu tun hat, und die Ähnlichkeit zum Arduino Lilypad ist ja schon augenfällig, und der war ja auch so entworfen, um angenäht zu werden. (Hättet Ihr jemals einen gesehen, der sich das Ding irgendwo angenäht hätte? Ich muss mir so ein Ding mal irgendwo hin tackern und mal schauen, wie lange das Ding da hält.)

Wenn man sich De-Mail, Krankenkassenkarte, jetzt Calliope anschaut, fragt man sich schon, warum hier alles immer irgendwie mit seltsamen politischen Vorgängen verbunden sein muss.

Sind wir nicht in der Lage, etwas mal so ganz einfach, geradeaus, zweckorientiert und ohne komische Verwicklungen zu bauen?

Oder ist es eher so, dass unsere Politik gar nichts macht außer Verwicklungen, und die Projekte immer nur der Vorwand für die nächste Verwicklung sein sollen?