Ansichten eines Informatikers

Ist Politik das unvereinbare Gegenteil von Wissenschaft?

Hadmut
6.5.2017 13:38

Liegt der Grund dafür, dass Politiker, Journalisten und Geisteswissenschaftler an wissenschaftlichem Denken scheitern, im Gehirn? [Nachtrag]

Jemand hat mir den im Blog-Artikel über Genderismus und Denkprozesse geschickt, den ich im Artikel über Feminismus und Denkprozesse erwähnt hatte.

Der Artikel titelt „Wann sind wir besonders starrköpfig“ und stammt vom Neurobiologen Henning Beck. (Es sind wieder mal die Naturwissenschaften, die Licht ins Dunkel bringen, nicht die Geistes- und Schwafelwissenschaften.)

Denn auch wenn man es in postfaktischen Zeiten kaum glauben mag: Menschen können ihre festgefahrene Meinung ändern, wenn sie ausreichend neue Informationen bekommen.

Die schlechte Nachricht ist jedoch: Das scheint nur für unpolitische Sachthemen zu gelten.

Genau das kam heraus, als man untersuchte, welche Hirnregionen daran beteiligt sind, wenn Mensche ihre Meinung ändern. […]

Währenddessen wurde im Hirnscanner die Hirnaktivität vermessen und festgestellt: Von ihren politischen Ansichten rückten die Testteilnehmer kaum ab. Wenn sie einmal überzeugt waren, dass Abtreibung verboten gehört, die Todesstrafe hingegen eine gute Sache sei, dann blieben sie auch dabei.

Je politischer, desto starrköpfiger sind wir also. Und nun wissen wir auch, welcher Teil des Kopfes dabei besonders stur ist: die Amygdala und die Inselrinde, die beide aktiv sind, wenn wir an unserer Ansicht festhalten. Gemeinsam erkennen diese Areale Bedrohungen und leiten eine Abwehrhaltung ein – auch wenn es sich nur um eine argumentative „Bedrohung“ handelt. Und ganz besonders stark ist diese Reaktion bei politischen Behauptungen.

Mit Literaturangabe Kaplan J.T. et al(2016): Neural correlates of maintaining one’s political beliefes in the face of counterevidence, Sci Rep , 6:39589

Ist das nicht der Brüller?

Passt das nicht genau ins Bild?

Würde das nicht perfekt erklären, warum all die durchpolitisierten Geistes- und Sozialwissenschaftler, Journalisten und Politiker so hochaggressiv auf jeden losgehen, der eine andere Meinung äußert, und ihn aussperren wollen, als würde einer von der fremden Herde in das eigene Territorium eindringen?

Viele Tiere greifen jeden fremden Artgenossen an, der sich in ihr Territorium wagt. Ist es derselbe Effekt, wenn linke Studentengruppen auf Professoren losgehen, die Genderismus kritisieren?

Ist die ganze Denkweise, die sich da in diesem linken Biotop ausgebreitet hat, von vornherein mit wissenschaftlichem Denken und Meinungsfreiheit unvereinbar, und sind die deshalb alle so auffällig blöd, weil die mit dem falschen Hirnareal denken, nämlich jenem, das mit fremden Ansichten überhaupt nicht klarkommt, weil diese nicht als Gegenbeweis, sondern als Merkmal des Eindringens oder Angreifens von Mitgliedern einer konkurrierenden Herde ansieht und den Herdentrieb anstellt?

Beruhen unsere Presse, unsere Politik, unsere „Geisteswissenschaften“ auf genau denselben Hirnfunktionen wie der Nationalsozialismus der von ihnen erbittert bekämpften Nazis, nämlich einem absurd übersteigerten Herdendrang, einer „Prägung“ auf das eigene Herdenverhalten, das sich nicht mehr ändern lässt? Man nicht in eine anderen Herde (=andere Meinung) übertreten kann? Dass jede andere Meinung als Eindringen und Angriff aufgefasst wird?

Und sind Kommunismus/Sozialismus am Ende nichts anderes als der Versuch, dem Hirn Ruhe zu verschaffen, in dem wir alle nur eine einzige konkurrenzlose Herde (Partei) sind? (Wie auch Sekten und Religionen?)

Und dass ausgerechnet Linke und Geisteswissenschaftler deshalb so versagen, weil sie sich und andere in das Benutzen von zur Wissenschaft untauglichen Hirnarealen geradezu hineinsteigern und -zwingen? Gruppenmäßiges Hineinsteigern in die Denkunfähigkeit?

Und ist das Schimpfen auf „Postfaktische“ und „Fake News“ in Wirklichkeit nur ein Aufbäumen dieser wissenschafts- und meinungsänderungsuntauglichen Hirnareale gegen jede Form von Information, die ihm nicht passt?

Sind sie nicht nur unwissenschaftlich, sondern – hirnstrukturell gesehen – die fleischgewordene Inkarnation der Unwissenschaftlichkeit?

Sind Journalisten und Politiker durch ihre Ausbildung und Politisierung denkunfähig gemacht worden?

Werden Studenten an den Universitäten sogar gezielt politisiert, um deren Hirn gegen andere Ansichten dauerhaft zu verriegeln?

Oh, ist das schön. Diese Baustelle gefällt mir sehr. Plötzlich eine einfache, plausible, und zumindest auf den ersten Blick alle Symptome und Beobachtungen erklärende Hypothese. Und damit wären die nicht nur im übertragenen, umgangssprachlichen und gefühlten Sinne „blöd“, sondern tatsächlich im hirnstrukturellen Sinne. Wie oft habe ich schon geschrieben, dass mir bei Genderisten immer wieder der Eindruck kommt, dass denen der Teil des Hirnes, in dem man wissenschaftlich denkt, gar nicht erst gewachsen ist und die deshalb auch nicht merken, dass ihnen was fehlt. Dieser Eindruck könnte sehr nahe an der Realität sein. Vielleicht können die gar nichts anderes als „Amygdala-Reagieren“.

Und die nun wirklich prickelnde Frage: Unterscheiden sich Männer und Frauen darin?

Man sagt ja gerne, dass Frauen sozial sind und in der Herdengemeinschaft leben, während Männer gerne jagen, herumstreifen und auch gerne mal die Weibchen fremder Herden besteigen. Könnte es evolutionär entstanden sein, dass die Gewichtungen unterschiedlich sind und bei Frauen der amygdalagesteuerte Herdentrieb viel stärker und damit das – diametral entgegengesetzte – wissenschaftliche Denken unterentwickelt ist?

Whoa, das gefällt mir jetzt so gut, dass ich besonders aufpassen muss, da nicht in einen Confirmation Bias zu rutschen. Sorgfältiges Lesen und Sammeln ist angesagt. Aber es wäre die erste geschlossene Hypothese (oder gar schon Theorie), die den gesamten Schwachsinn von Nazi über 68er und Antifa bis Gender auf einmal erklären würde.

Nachtrag: Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr erklärt es:

Auch warum Genderisten zwar ständig behaupten, zu „forschen“ und zu „hinterfragen“, es in Wirklichkeit aber nicht nur nie tun, sondern sich – notfalls mit äußersten Mitteln – dagegen sperren, dass jemand anderes es tun würde. Weil sie Gegenmeinungen nicht als Argument, sondern als phyisischen Angriff verspüren. Deshalb brauchen die auch diese „Safe Spaces“ – blanke Hirninsuffizienz.

Die sind geprägt wie ein Entenküken auf die Mama, egal wer das ist, und sind davon nicht mehr abzubringen. Jeder Versuch, anders zu denken, dürfte bei denen regelrechte Schmerzen hervorrufen.

Deshalb sind die Leute auch für den Rest ihres Lebens zu nichts mehr zu gebrauchen und verbrannt. So wie früher die programmierbaren Bausteine, die nur einmal programmierbar waren und die man dann wegwerfen konnte, wenn die programmierte Software Fehler hatte. Deshalb brauchen die auch sowas wie bedinungsloses Grundeinkommen. Eigentlich eine Hirnschrottprämie. Oder Abwrackprämie.