Ansichten eines Informatikers

Einen hab ich noch…

Hadmut
12.6.2017 9:31

Ach, eine Kleinigkeit ist mir noch eingefallen.

In einer der Pausen sprach mich ein Journalist (von einem Medium, das mir schon ein paarmal als sehr links-/feminismuslastig aufgefallen war), warum ich Journalisten so hart und pauschal kritisiere und nicht „differenziere“ (Oh, die alte Leier, immer wenn sie wollen, dass man das Maul hält, kommen sie mit „differenzieren“, weil man sich dann so zerdifferenziert, dass man gar nichts mehr sagen kann und die Aussagen am Schluss völlig leer werden. Die Masche kenn ich. Zumal sie nie ein Problem damit haben, Männer in ihrer Gesamtheit pauschal an den Pranger zu stellen, in ihrem Feminismus kennen sie selbst keine Differenzierung, aber da finden sie das dann normal.)

Ich habe ihm sowas in der Art gesagt, und dass ich mir das ja auch nicht ad hoc aus der Luft greife, sondern da seit 19 Jahren dran bin und denke, dass man nach 19 Jahren und einheitlichem Befund durchaus ein Gesamturteil treffen kann (wenn nicht dann, wann denn dann? Wie alt muss ich denn werden, bis ich mal eine Aussage legitim treffen darf? Wieder so diese Vorurteils-Rabulistik, niemandem wird zugstanden, auch mal ein Urteil zu treffen.) Und meine Beobachtung wäre eben, dass die fast alle, jedenfalls so viele, dass die ein allgemeines Urteil rechtfertigen, links neben der Spur fahren und da ein massiver Druck herrscht, links ganz anders zu beurteilen als den Rest der Welt.

Nein, sagte er, sie hätten da keinerlei Druck oder Vorgabe in der Redaktion.

Braucht’s auch nicht, hielt ich dagegen, das Übel sei schon bei der Anstellung der Mitarbeiter angerichtet, schon die Personalauswahl sei von Übel, allerdings kaum noch zu verhindern, weil das Problem an den Universitäten läge. Sie rekrutierten sich ja aus den Geisteswissenschaftlern, und wenn man sich anschaut, was heute an den geisteswissenschaftlichen Fakultäten abläuft, wie die die Leute ideologisieren, dann kommt man zu dem Schluss, dass wer hier Geisteswissenschaften studiert hat, danach sicher nicht mehr in der Lage ist, brauchbaren Journalismus zu betreiben.

Nein, wehrte er sich, auch das stimme ja so nicht. Sie hätten ja eben nicht nur Geisteswissenschaftler in ihrer Redaktion.

„Sondern?“ fragte ich.

Sie hätten auch Juristen, sagte er.