Die Landshut
Rückkehr eines toten Flugzeuges.
Kam heute in den Nachrichten: Sie haben nun das Flugzeug, das früher einmal die „Landshut“ war, aus dem brasilianischen Regenwald in Einzelteilen nach Deutschland geflogen, um sie hier zu restaurieren und auszustellen. Wird richtig teuer, sie sagten was von 10 Millionen Euro (Restauration und Halle).
Grundsätzlich habe ich dafür Verständnis, ich bin ja selbst so ein Museumsgänger, und wenn ich genug Geld auf dem Konto hätte und nicht mehr arbeiten müsste, würde ich wahrscheinlich irgendein Museum aufmachen. Wobei so ein kleines Teufelchen auf meiner Schulter sitzt und sagt, dass das Flugzeug schon wegen der Umbauten und der fehlenden Inneneinrichtung nicht mehr das ist, was damals Geschichte schrieb, noch weniger, wenn es restauriert wird, und es zweitens schnurzpiepegal ist, ob es nun dieses oder ein anderes Flugzeug gleichen Typs da steht, denn das kann man ja ohnehin nicht unterscheiden. Das ist ja kein historisches Einzelstück, sondern Serienprodukt. Man kann ja nicht mehr riechen, dass das die Maschine war. (Und sie hatten neulich einen von der GSG9, der damals dabei war, in einer Talkshow, und nach dem, was der über den Gestank berichtete, ist das auch ganz gut so.)
Dazu kommt, dass die Maschine ja enorm vergammelt ist, die steht ja neun Jahren flugunfähig und mit offenen Türen und kaputten Scheiben da in feuchtwarmem Klima herum, es kamen vor ein paar Tagen Innenaufnahmen. Triebwerke sahen aus wie abgefault oder abgerissen und durch Mülltonnen ersetzt oder sowas.
Was ich nicht verstehe: Warum lässt man das Ding jahrelang in der Welt herumfliegen und dann noch fast 10 Jahre auf dem Flugzeugfriedhof vergammeln, bis einem dann kurz, bevor der Flughafen sie auf den Müll werfen will, ein, dass man sie ganz dringend wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung haben will?
Warum restauriert man sie für teures Geld und hat sie nicht schon gekauft, als sie noch nicht restauriert werden musste?