Es gab mal eine Zeit…
…in der waren Informatiker noch eine geistige Elite und man konnte von ihnen erwarten, den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität zu kennen.
Als Informatiker noch wussten, dass ein statistischer Zusammenhang noch lange kein sachlicher Zusammenhang, und ein Zusammenhang noch lange keine Kausalität ist. Dass eine Korrelation eine (meist) notwendige, aber nie eine hinreichende Voraussetzung ist. Es gab mal eine Zeit, in der kannten Informatiker den Unterschied zwischen „notwendig“ und „hinreichend“.
Das ist lange vorbei.
Die GI, Mahnmal des geistigen, charakterlichen und wissenschaftlichen Verfalls, verkündet
#GI-Vize Christine Regitz auf dem #HLF17 zum Gender Bias: Nur 14 % der Mädchen wollen in die Wissenschaft. @HLForum https://t.co/nZLIaGe1Lf
— Informatikradar (@informatikradar) 30. September 2017
Nur 14% der Mädchen wollten in die Wissenschaft. (Und da ist nicht mal klar, ob sie da Wissenschaft betreiben oder nur über Genderquoten abkassieren wollen, und was sie überhaupt unter „Wissenschaft“ verstehen.)
Erklärt wird nichts, es reduziert sich auf eine Handy-Foto einer Powerpoint-Folie, Überschrift „It starts early“. Womit blanko insinuiert wird, dass es anerzogen und nicht biologisch bedingt sei.
Selbst wenn man sich innerhalb des Gender-Begriffsraumes bewegt, wäre das schon fehlerhaft, denn „14% of Teenage Girls“ ist ja zunächst mal eine Aussage über Sex und nicht über Gender. Also das biologische Geschlecht. Würde man sagen, dass x% der Kinder katholischer Eltern Wissenschaftler werden wollen, dann wäre das eine Aussage über Erziehung und Umfeld. Aber „14% der Mädchen“ ist nicht mal eine Korrelation mit Gender und Erziehung, es sagt einfach gar nichts über Gender. Muss man aus „Mädchen“ nicht gerade im Gegenteil zuerst vermuten, dass es biologisch bedingt ist, wenn die biologische Eigenschaft als Korrelationsmerkmal genannt wird?
Es ist auch deshalb keine Aussage, weil man sie beispielsweise erst den Jungs gegenüberstellen müsste. Was, wenn bei denen auch nur 14% sagen, dass sie „Wissenschaftler“ werden wollen? Oder sogar nur 12%, weil sie von Geisteswissenschaftlern angewidert werden?
Es ist auch nicht von anderen Einflussgrößen getrennt worden.
Vielleicht liegt’s am Alter? Was sind überhaupt „Teenage Girls“? Will man damit sagen, dass nur 14% der 12-Jährigen schon feste Berufsvorstellungen haben? Mädchen wissen es noch nicht, während Jungs alle Feuerwehrmann, Lokomotivführer und Astronaut werden wollen? Könnte man aus der Beobachtung nicht naheliegender eher folgern, dass Teenager noch nicht wissen, was sie mal werden wollen? Oder pubertätsbedingt einfach gar keine Lust haben, irgendetwas zu werden?
Es wird überhaupt nicht gesagt, wer da wo befragt wurde.
14% der Mädchen von Amish People? Oder der christlichen Jugend in den Wäldern von Wyoming? In den Reservaten von South Dakota?
Könnte man daraus nicht ebenso folgern, dass man in der Schulausbildung in Illinois vergessen hat, Berufswege vorzustellen, weil man die Befragung dort durchgeführt hat?
Dass sind so absolute Cowshit-Aussagen, die weniger Sonnenlicht aushalten als ein alter Vampir, völlig inhaltslos, aber mit so einem Schrott kommt man in den Vorstand von GI und Aufsichtsrat von SAP, und die GI blubbert solchen Mist auch noch weiter. Jedes Informatikers unwürdig. Aber jede gegenderte Organisation verblödet unweigerlich.
Wobei dann doch auffällt, dass Christine Regitz nicht mal Informatikerin ist, sondern BWL und Physik studiert hat. BWLer sind zu allem fähig und zu nichts zu gebrauchen, aber Physikerinnen sollten eigentlich aus der Experimentalphysik eigentlich wissen, wie Messwerte zu bewerten sind. (Dachte ich jedenfalls bis Merkel.)
Was übrigens bestätigt, was zur Zeit meines Studiums unter Informatikstudenten über SAP gesagt wurde: Nämlich dass es eines Informatikers unwürdig sei, dort zu arbeiten, weil die enormen Schrott produzierten und Hungerlöhne zahlten, und deshalb gezielt Physiker einsammeln, die zwar schlecht, aber billig programmieren, weil sie nichts besseres bekommen. Der Arbeitsmarkt für Physiker ist überschaubar. SAP stehe für „Senke arbeitsloser Physiker“.
Zum Glück hatte ich in meinem Berufsleben nie selbst mit SAP-Zeugs zu tun, abgesehen von einem Kunden, bei dem ich mal Netzwerk und Firewall geradeziehen und frisch aufbügeln musste, weil die ihren „SAProuter“ nicht in stabile Funktion bekommen haben. Und ich war mal in einer Firma, in der man die Reisekostenabrechnungen über SAP erledigen musste, das war nicht nur grottenhässlich, sondern einfach eine Katastrophe von Benutzerinterface. Mir völlig unverständlich, wie ein Milliardenunternehmen wie SAP es nicht hinbekommen konnte, ein brauchbares Benutzerinterface zu produzieren oder etwas ordentlich und lesbar auf Papier zu drucken. Ich kann mich aber auch nach 25 Jahren Berufsleben nicht erinnern, dass sich irgendwer mal positiv oder auch nur neutral über SAP-Produkte geäußert hätte, aber mir fallen jede Menge Fälle mit ernsten Problemen, Störungen, Ausfällen, Unlösbarkeiten ein. Und rudelweise teure SAP-Berater, weil die Software so gruselig ist, dass es ohne Berater-Rudel gar nicht geht. Wenn man dann sieht, wer da in der Softwareentwicklung sitzt, wird einem vieles klar.
Es ist schon lange keine Auszeichnung mehr, Informatiker zu sein.
Ich würde schätzen, dass es einem dann in 5 bis 10 Jahren regelrecht peinlich werden wird. Manchmal jetzt schon. Und die GI fand ich – aus bekanntem Grund – vor 20 Jahren schon sehr peinlich und unwürdig.