Auf amerikanischen Toiletten…
…gehen seltsame Dinge vor. Ich hatte nebenbei schon ein paarmal auf Webseiten amerikanischer Medien was dazu gelesen, inzwischen gibt es auch ne deutsche Zusammenfassung beim SPIEGEL. Es geht um eines meiner Lieblingsthemen: Amerikanische Bigotterie und Doppelmoral. 🙂
Diesmal hat es einen Senator erwischt. Da hat die amerikanische Flughafenpolizei nichts besseres zu tun, als sich in der Dienstzeit heimlich auf’s Männerklo zu hocken und auf schwule Anmache zu warten ( Haben die nichts besseres zu tun? Sollten/wollten die nicht lieber Terroristen oder sowas fangen?) Nu haben sie dabei auch einen gefangen, der da wohl unter der Klowand durch eindeutige Gesten machte. Ein US-Senator. Noch dazu einer von der erzkonservativen Sorte. Mal wieder so ein Ding, wo man sich mit einer Tüte Chips auf die Couch setzen und in Ruhe zugucken will, wie sich die Amis mal wieder mit ihrer Pseudomoral ad absurdum führen.
Eine Sache stand aber in dem Artikel, die mir in den USA auch schon oft aufgefallen ist: Man ist auf einer öffentlichen Toilette nie allein, man wird beim Sch…. grundsätzlich und stets beobachtet. Die komischen Klotüren in den USA sind nämlich nicht nur unten offen, so daß man immer die Füße und meist die runtergelassenen Hosen sieht, sondern auch an den Seiten. Die Spalten zwischen diesen Klapptüren und den Holzwänden sind meist so um die zwei Finger breit. Das heißt, daß jeder, der davor vorbeigeht, im Vorbeigehen durch die beiden Spalten den gesamten Raum sieht. Und zwar nicht nur schemenhaft, sondern alles. Im Detail.
Erst dachte ich, das wären individuell-lokale Unzulänglichkeiten. Aber nein. Das ist da so üblich. Selbst in teuren Hotels. Sogar im Hilton in Washington DC hab ich das mal bemerkt – und mich per E-Mail beschwert. Kam aber keine Reaktion.
Einerseits sind die Amis extrem prüde, alles muß züchtig bedeckt sein. Männer müssen beim Baden weite Badehosen tragen, damit sich nur ja nichts abzeichnet. Die Toilette darf man nicht einmal beim Namen nennen, sondern muß sie schamhaft mit “Restroom”, “Men’s Room” oder sowas umschreiben. Und dann gucken sie einem alle zu. Als ob es darum ginge zu überwachen, daß man sich auf dem Klo sittenkorrekt verhält.
Und nun benutzt da ein US-Senator diesen Klo-Spalt für schwule Fleischbeschau.
Man lernt doch immer noch was über die USA dazu. Jetzt weiß ich endlich, warum die Klotüren dort Guckspalte haben.