Sorgfalt für Journalisten gefordert
Was ist denn das jetzt?
Laut Heise hat die Leiterin der Journalistenschule gefordert:
Die neue Leiterin der Deutschen Journalistenschule, Henriette Löwisch, hat zu mehr Sorgfalt beim Twittern aufgerufen. Ein Journalist sollte “einen Post nur dann liken oder gar retweeten, wenn er ihn vorher wirklich aufgerufen und gelesen hat, auch wenn das Zeit kostet. Klingt simpel, ist aber leider gar keine Selbstverständlichkeit”, sagte Löwisch am Freitagabend in München.
Äh…Moment mal.
Was das nicht immer das heftige Argument für die Höherwertigkeit und Interpretationshoheit der Presse, dass der Berufsjournalismus die hohe Sorgfalt für sich alleine gepachtet hat?
Und jetzt kommt die daher und sagt, es sei nicht selbstverständlich, dass Journalisten den Mist überhaupt aufgerufen und gelesen haben?
Is nich wahr.
Wo sie doch so oft Themen hochpushen ohne sich jemals informiert zu haben. Gender zum Beispiel.
“Wir brauchen Journalisten, die (…) sich wieder mehr auf die Inhalte konzentrieren, die gründlich und geschickt recherchieren, sowohl analog als auch digital. Nur so können wir unsere ins Wanken geratene Glaubwürdigkeit wieder aufrichten.” Nötig sei zudem eine Orientierung an ethischen Grundsätzen wie Menschlichkeit und Ehrlichkeit.
Was, wie jetzt? Journalisten sollen jetzt ehrlich werden?
Sie sollen sich auf Inhalte konzentrieren? Gründlich und geschickt recherchieren?
Ist denen klar, dass sie damit ihre mühsam erkämpften Frauenanteil gleich wieder auflösen? Denn das hat man ja alles abgeschafft, um die zu erhöhen. Grüße von Pro Quote. Das dürfte größere personelle Maßnahmen erfordern, diese Ziele umzusetzen. Und die Einsicht, dass sich der Journalismus mit seinen politischen Zielen der letzten Jahre selbst ruiniert hat. Wohlverdient ruiniert.
Außerdem sollten Journalisten im sozialen Netzwerk Twitter erkennbar machen, dass sie Journalisten sind. Dies sei ein Gebot der Transparenz.
Da würde mich jetzt mal brennend interessieren, wann man nach deren Vorstellungen eigentlich „Journalist” ist und woran man selbst merkt, einer zu sein – und sein darf.