Wieviel der „Zusammenhalt unter Journalisten” wert ist
Interessanter Aspekt, auf den mich gerade ein Leser hinwies.
Dass mir das nicht selbst aufgefallen ist:
Gerade habe ich berichtet, dass der NDR einstweilige Anordnung gegen die FAZ erwirkt hat.
Gerade mal ein paar Tage zuvor hatte ich ja noch über die „Frankfurter Erklärung” von ARD, ZDF und Deutschlandfunk berichtet (siehe hier, hier und hier).
Vor nicht mal einer Woche hatten die öffentlich-rechtlichen in rotzigem Ton von der Presse verlangt:
Wir fragen uns, warum Sie mit solchen Äußerungen unsere Arbeit verunglimpfen und sich damit selbst in die Nähe von Rechtspopulisten stellen. Sie bedienen ein Klima, das uns JournalistInnen der öffentlich-rechtlichen Medien an den Pranger stellen soll.
Können Sie uns mal erklären, warum wir als verantwortungsvolle JournalistInnen in diesen Zeiten nicht zusammenhalten gegen Fake News und populistische Parolen? Wer soll denn die Brücken bauen zwischen auseinander fallenden Teilen der Gesellschaft, wenn nicht wir JournalistInnen – sowohl in Zeitungen als auch öffentlich-rechtlichen Sendern als Vermittler von profund recherchierten Informationen?
Liebe Kolleginnen und Kollegen, fällt es Ihnen eigentlich nicht auf, dass Sie mit dieser Kampagne auch den Journalismus insgesamt beschädigen?
Eine der Sprecher ist Gabriela Mirkovic vom NDR.
Und gleichzeitig – so eine Verfügung dauert ja auch ein paar Tage – erwirkt der NDR eine einstweilige Anordnung gegen die FAZ und hängt die auch noch öffentlich raus, um die FAZ anzuprangern.
Soviel ist dieser „Zusammenhalt” wert. Genauso wie mit den Sachdiskussionen: Sie fordern von anderen rotzig ein, was sie selbst nicht leisten wollen.
Denkt Euch was dazu, was dieser NDR noch wert ist. Und Ihr alle müsst die bezahlen.