„Ist mir doch egal, hat er verdient, außerdem bin ich erst 14.“
Da sieht man, welchen Schaden Jugendliche nehmen, wenn sie sich mit Kultur und Zahlen vertun.
Ein 14-jähriger Jugendlicher hat am Mittwoch in Berlin-Reinickendorf mit einem Messer auf einen 22-Jährigen eingestochen und ihn schwer verletzt.
Nach Ermittlungen der Polizei war es auf einem Spielplatz am Büdnerring zu einem Streit zwischen einer Gruppe von Jugendlichen und dem 22-Jährigen Mann gekommen sein. Dabei stach der 14-Jährige mehrfach auf den älteren Mann ein. Das Opfer wurde so schwer verletzt, dass es operierte werden musste. Der mutmaßliche Täter flüchtete, konnte aber wenig später von der Polizei gefasst werden. […]
Die Verletzung galt als lebensgefährlich, in irgendeiner Zeitung stand noch, er habe den Mann unter anderen in den Bauch und den Beckenbereich gestochen, und dabei eine Arterie nur um Millimeter verfehlt.
Nach einem Bericht der „B.Z.“ soll der Verdächtige den Polizisten zu Vorwürfen, er habe fast einen Mann umgebracht, gesagt haben: „Ist mir doch egal, hat er verdient, außerdem bin ich erst 14.“
So läuft das hier in Berlin. Es wird mit dem Messer argumentiert.
Nun könnte man sagen, da hat er sich verrechnet, hier ist man ab 14 strafmündig. Aber nur so ein bisschen.
Noch am Donnerstag soll der Jugendliche einem Haftrichter vorgeführt werden. Der Richter muss entscheiden, ob ein Haftbefehl ausgestellt wird und ob der Verdächtige möglicherweise in Untersuchungshaft kommt. Das wäre wegen des Alters aber eher ungewöhnlich.
Wahrscheinlich wird er, wie so oft, „seinen Eltern übergeben”.
Warum? Siehe BZ, ein Interview dazu mit Neuköllns Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU):
Was schlagen Sie gegen die gefühlte zunehmende Verrohung jugendlicher Straftäter vor?
Wir sollen in allen Bezirken Jugendgerichtshäuser einrichten mit Richtern und Staatsanwälten vor Ort. Denn je schneller die Strafe auf dem Fuße folgt, desto besser.
Warum gibt es das noch nicht?
Dazu fehlte bisher der politische Wille. Richtern können Sie nur auf dem gesetzlichen Weg zu solchen Arbeiten verpflichten.
Man könne Richter nur auf gesetzlichem Wege dazu verpflichten, ihre Arbeit zu machen, und dazu fehle der politische Wille.
Das ist so gewollt. Aber wehe dem, der sich wehren würde. Was wäre mit einem, der sich effektiv gegen einen 14-jährigen Messerstecher wehrt?
Das wird eine interessante Frage, wohin sich Berlin entwickelt.