Welt verbessern für Feiglinge
Über die Selektivität des Aktionismus.
Kam heute morgen irgendwo im Radio: Es ging irgendwie um Umweltschutz und Dieselverbot und Feinstaub und Stickoxide und überhaupt, und dass ein Dieselverbot gewaltige Probleme mit sich brächte. Und die Frage kam auf, warum die Aktivisten, die sich so vehement gegen Diesel einsetzten, so gar nicht zu Motorrädern und Zweitaktern äußerten, obwohl doch bekannt sei, dass die viel größere Dreckschleudern als moderne LKW wären.
Antwort: Da sei die Lobby zu stark.
In den letzten Tagen hatte mir irgendeinen Leser irgendeinen Link auf irgendeinen Artikel geschickt (den ich jetzt in dem großen Haufen von Zuschriften gerade nicht mehr finde), in dem irgendwer erzählte, dass er in der Fußgängerzone bemerkte, dass irgenwelche Tierschutzaktivisten Aktionen gegen Pelzmäntel betrieben und die Leute vorwurfsvoll anquatschten, wie sie es noch wagen könnten, im Pelz herumzulaufen. Darauf habe er mal gefragt, warum man denn nur selektiv gegen Pelzmäntel vorginge und nicht generell gegen Lederbekleidung, schließlich sei es doch für das Tier unerheblich, ob das Leder nun mit oder ohne die Haare getragen werde.
Antwort: Das gäbe zuviel Ärger. Alte Frauen anzupöbeln sein einfach und risikolos, aber an die Hells Angels und ähnliche traue man sich nicht heran.
Aktionismus geht halt immer vorrangig gegen die, die es mit sich machen lassen.