Ansichten eines Informatikers

Gender Studies und die Freiheit von Forschung und Lehre

Hadmut
14.12.2017 19:07

Wieder mal ganz widerlich.

In der Schweiz haben sie gerade so eine Kampagne zur Verteidigung der Gender-Studies, genannt „Zur Verteidigung der Wissenschaften” weil die in der Schweiz offenbar gerade angegriffen werden. Die Sauerei daran ist, dass man auf den ersten Blick gar nicht merkt (merken soll), worum es eigentlich geht, da steht nur:

Die gezielten Kampagnen seitens SVP-naher Medien gegen unliebsame, kritische WissenschaftlerInnen, aber auch die wiederholten uninformierten und verfälschenden Angriffe auf WissenschaftlerInnen und insbesondere auf die Geschlechterforschung in der NZZ und der NZZ am Sonntag zeigen: In der Schweiz werden demokratische unabhängige Institutionen wie die Universität finanziell und ideell immer mehr unter Druck gesetzt. Versucht wird, inhaltlich wie personell Einfluss auf Universitäten zu nehmen und dabei die Freiheit der Forschung zu beschneiden.

Wir rufen deshalb Universitäten wie Politik dringend dazu auf, nicht nur die Freiheit der Forschung, sondern auch die freie Meinungsäusserung von Forschenden zu verteidigen. Denn beide sind massgebliche Eckpfeiler der Demokratie.

Erst wenn man das Textfeld „ausklappt”, findet man, dass es um diese Causa geht:

In den vergangenen Wochen wurde von Weltwoche und Basler Zeitung eine diffamierende Kampagne gegen die Basler Soziologin und Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach (Universität Basel) geführt. Die SVP-nahen Zeitungen behaupteten, ausgehend von einem privaten Blogeintrag, die Doktorandin und Lehrbeauftragte sei eine Feindin der Demokratie und richte sich gegen die Meinungsfreiheit.

Schutzbach hatte in ihrem Blog vor mehr als einem Jahr die Frage gestellt, wie der erstarkende Rechtspopulismus gestoppt werden könnte. In einer gedanklichen Spielerei und ohne Anspruch, richtig zu liegen, denkt sie über die Möglichkeit des zivilen Ungehorsams nach, zum Beispiel darüber, rechtsnationalen Kräften die Aufmerksamkeit zu entziehen. Mit Hilfe gezielter Empörungsbewirtschaftung stilisierten Weltwoche und Baz diesen einzelnen Text (genau genommen drei Absätze) zum vermeintlich antidemokratischen Programm hoch und unterstellten der Autorin eine totalitäre Gesinnung. Unerwähnt blieb, dass die Forscherin seit 10 Jahren Blogs und Artikel verfasst, und dabei zwar pointierte und streitbare Meinungen zur Diskussion stellt, jedoch nirgends eine ‚antidemokratische Gesinnung’ ersichtlich wird.

„Empörungsbewirtschaftung”.

Gute Güte, ist das verlogen.

Sie werfen hier anderen das vor, was die Gender Studies selbst seit Jahren machen: Kampagnen gegen unliebsame, kritische Wissenschaftler, uninformierte, verfälschende Angriffe auf Wissenschaftler, finanzieller und ideeller Druck auf Universitäten. Inhaltlicher und personeller Einfluss auf Universitäten und Beschneiden der Freiheit von Forschung und Lehre. Das und nichts anderes sind Gender Studies, und das werfen sie jetzt anderen vor.

Was sie nicht sagen: Warum Kritik an Gender Studies ein Angriff auf Freiheit von Forschung und Lehre sein soll. Denn

  1. haben sie bis heute noch nie belegt, was an Gender Studies eigentlich „wissenschaftlich” sein und welchem Wissenschaftsbegriff dies entsprechen soll. Im Gegenteil: Man dürfe ja an Frauen erst gar keine Qualitäts- oder Leistungsanforderungen stellen. Sie weigern sich strikt, zu sagen, was sie unter „Wissenschaft” verstehen.
  2. Selbst wenn sie Wissenschaft wären: Die fachliche Kritik an Wissenschaften wäre selbst Teil der Wissenschaftsfreiheit. Es steht jedem Wissenschaftler wissenschaftlich frei, wissenschaftliche Aussagen zu kritisieren.

Zumal sie ja Biologie, Medizin und überhaupt den ganzen Naturwissenschaften die Existenzberechtigung abgesprochen haben, alles frauenausgrenzend.

Es ist also völlig verlogen. Wer steckt hinter sowas?

Weiß man nicht so genau. Denn da einfach irgendwelche Leute ohne ihr Wissen oder frei erfunden einzutragen, ist leicht.

Man kann sich auch mal deren „Erstunterzeichner” (runterscrollen) anschauen. Da sind ja schon einige Leute von einschlägig bekannter Widerlichkeit und Verlogenheit mit drauf. Und wann man sich die angegebenen Fächer ansieht, ist das sowieso die akademische Schwätzerbrigade, die da vor allem mal ihre eigenen Interessen verfolgen, weil viele dieser Fachangaben eben dafür bekannt sind, wissenschaftsunfähig zu sein und sich da nur durchzufressen.

Ich will dazu mal nachlegen, siehe darauffolgenden Blog-Artikel.