Damit endlich die Arbeitslosigkeit vorbei ist
Schon lange haben wir Arbeitslosigkeit.
Jetzt haben wir endlich eine Ministerin, die das Thema erstmalig anfasst. Bisher hat sich keiner getraut.
Was viele nicht wissen: Arbeitslosigkeit ist kein Randbereich, das betrifft Millionen von Menschen. Und erzeugt damit Milliardenumsätze. Wie die Behörden festgestellt haben, fließen Milliarden von Euro von und an Arbeitslose. Das ist belegt.
Niemand wird widersprechen können, daß Arbeitslosigkeit moralisch verwerflich ist, alle Parteien und die Bürger müssen sich einig sein, daß Arbeitslosigkeit bekämpft werden muß. Das wird auch in anderen Ländern so getan, darin besteht in internationaler Konsens. Alle Regierungen der Europäischen Union sind mit diesem Problem befaßt. Es steht außer Frage, daß Arbeitslosigkeit schlecht ist. Außerdem ist bekannt, daß Arbeitslosigkeit zu erhöhter Kriminalität führt, die Kriminalstatistiken sind da ganz eindeutig und belegen den Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und bestimmten Formen der Kriminalität. Und es ist bekannt, daß es jeden treffen kann. Auch Leute, die nicht notorisch arbeitslos sind und es noch nie waren, die sich das nie vorstellen konnten, können plötzlich und unerwartet arbeitslos werden. Und wer erst einmal arbeitslos wird, das belegen die Statistiken, hört damit auch nicht gleich und freiwillig wieder auf. Arbeitslosigkeit ist heimtückisch.
Es konnte außerdem nachgewiesen werden, daß das Internet die Arbeitslosigkeit enorm fördert. Viele Menschen sind nur deshalb arbeitslos geworden, weil das Internet heute billig beliebige Inhalte in jede Wohnung bringt. Das Internet ist die Wurzel des Übels und bringt die Arbeitslosigkeit über uns alle. Erst durch das Internet hat die Arbeitslosigkeit eine neue Qualität gewonnen. Untersuchungen haben belegt, daß ein erschreckend hoher Teil der Arbeitslosen über einen Internet-Anschluß verfügt und das Internet länger nutzt als nichtarbeitslose, und es hat sich sogar gezeigt, daß viele davon im Internet nicht nur passiv, sondern ganz bewußt und aktiv nach Angeboten suchen. Wie alle Experten bestätigen, ist das Internet heute das wichtigste Informationsmedium für Arbeitslose, aus dem sie sich mit Informationen versorgen. Und wie die Behörden ebenfalls bestätigen, gibt es im Internet auch Angebote in Fülle, das ist bestätigt. Es gibt regelrechte Märkte, richtige Portale für diese Angebote, die ihr Geld damit machen, Arbeitslosen Informationen zuzuführen. Und, meine Damen und Herren, die, die den Arbeitslosen im Internet etwas anbieten, das haben Untersuchungen belegt, sind durchweg kommerzielle Anbieter und machen Millionen und Milliardenumsätze. Und diese Angebote sind nicht versteckt, jedermann kann sie mit etwas Phantasie oder sogar über Suchmaschinen wie Google finden. Diese Anbieter tragen ihre Angebote über das Internet in jeden Haushalt. Das ist eine neue Entwicklung. Alle wissenschaftlichen Gutachten belegen übereinstimmend und eindeutig, daß das vor 20 Jahren noch nicht der Fall war. Wir müssen da endlich etwas unternehmen.
Und denken Sie doch an die Kinder. Die unschuldigen Kinder. Obwohl Kinder nicht selbst arbeitslos werden, sondern es immer die stärkeren Erwachsenen sind, die arbeitslos werden, sind die Kinder die, die darunter leiden. Wehrlos und unverschuldet. Es ist immer so, daß die Erwachsenen arbeitslos werden und die Kinder darunter leiden müssen. Kinder müssen unseren höchsten Schutz genießen, da kann niemand anderer Meinung sein. (Zwischenruf der Opposition: Es gäbe aber Hinweise darauf, daß in den meisten Fällen die Arbeitslosen mit den darunter leidenden Kindern verwandt sind und das innerhalb der Familien stattfände.)
Wir müssen deshalb parteiübergreifend zusammenarbeiten, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Es kann nicht angehen, daß bei uns unmöglich sein soll, was in anderen Ländern schon lange funktioniert. In Norwegen geht es doch auch.
Und man soll auch nicht kommen und sagen, daß das nicht so einfach möglich wäre. Wer so etwas sagt, ist krachend unfähig und stellt seine Geldinteressen über das Wohl der Kinder. Es ist politischer Wille, die Arbeitslosigkeit endlich zu bekämpfen, also muß das auch möglich sein.
Deshalb werden wir sofort die Arbeitslosigkeit beenden oder jedenfalls weitestgehend eindämmen, indem wir Schilder aufstellen, die jeden Bürger darauf hinweisen, daß Arbeitslosigkeit verboten ist.
6 Kommentare (RSS-Feed)
Wenn mich immer alle und sofort verstehen würden, käme ich mir so überflüssig vor…
1. kommentar FAIL
@n.laus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Glosse#Journalistische_Glosse
heißt das abstrakte Konzept dahinter.
Unter Verwendung von
sed -e s/KiPo/Arbeitslosigkeit/g Rede-Neu.txt
da die Frau Ministerin ja nun ein neues Aufgabenfeld hat 🙂
(< Rede-In.txt > Rede-Neu.txt meinte ich natürlich, wußte gar
nicht, daß WordPress keine Tags quotet…)
Uff, bei der ersten Hälfte hattest du mich beinahe drangekriegt, das klang fast zu ernsthaft. Nur irgendwann kam einen dann das ganze bekannt vor, und spätestens mit der Erwähnung der Kinder war klar, dass du von der Leyen parodierst. Insofern: Gut geschrieben. 😉
Ehrlich gesagt habe ich die Aussage, die du mit dem Beitrag transportieren willst, nicht gefunden.