Das Zeigen auf einen Schlimmeren
28.12.2017 1:24
Wisst Ihr, was mir ziemlich auf den Sack geht?
Dass man so häufig versucht, etwas zu rechtfertigen, indem man auf etwas angeblich Schlimmeres zeigt, weil das angeblich die Messlatte festlege. So nach der Logik, dass von allem immer nur das Schlimmste verboten und alles drunter erlaubt sei.
- Linke meinen, sie dürften Gewalt anwenden und Autos anzünden, weil doch die Rechten noch schlimmer sind.
- Gerade hieß es, mal solle sich nicht über judenfeindliche Muslime aufregen, weil die größten Antisemiten doch bekanntlich unter den Deutschen wären.
- Und immer wieder – auch heute – schreiben mir Leute, dass Drogen doch legal sein müssten, weil doch die schlimmste Droge der Alkohol sei.
Die Konsequenz daraus ist aber nicht, das Mildere zu legalisieren, sondern auch das Schlimmere zu bekämpfen. Die Legalisierung des Milderen läuft auf eine Eskalationsspirale hinaus. Man darf die Messlatte nicht danach festlegen, was man selbst noch haben möchte, sondern qualitativ danach, was zu verbieten ist.
Diese Denkweise, dass was wir wollen doch legal sein muss, weil wir doch immer das Gute wollen, ist ordinärer Lobbyismus.