Ansichten eines Informatikers

Malvina und Diaa

Hadmut
8.1.2018 22:23

Mir läuft gerade die Mailbox heiß.

Selten habe ich so viele Zuschriften zu einem Thema bekommen.

Auf KiKa (Kinderkanal) kam eine Sendung über ein Paar aus einer 16-jährigen Deutschen und einem vollbärtigen „Jungen” aus Syrien, der ihr dann gleich mal Vorschriften macht, dass sie keine kurze Kleidung anziehen darf, kein Schweinefleisch essen, dass sie auf keinen Fall andere Menschen/Männer umarmen darf und sich Unterhaltungen vorher von ihm genehmigen lassen muss. So eine Vorführung für junge Mädchen, sich in eine halbmuslimische Beziehung zu begeben, in der sie sich dann gleich islamischen Sitten zu unterwerfen hat. Genau das Gegenteil des bisherigen Gleichberechtigungsfeminismus. Bisher regen sich alle auf, dass Frauen vor 70 Jahre für irgendwas das Einverständnis des Gatten brauchten, und jetzt kommen sie damit, dass Mädchen dann lauter Vorschriften und Verbote bekommen.

Jetzt kocht das wohl enorm in den Social Media hoch.

Der KiKa schreibt auf Facebook, dass er gerade „vermehrt Kritik zur im November 2017 ausgestrahlten Dokumentation” bekommt und sich die nötigen Informationen erst mal beim Hessischen Rundfunk holen muss, der die Sendung produziert hat. Es gibt Streitigkeiten über seinen Namen, es heißt auch, er altere rückwärts, denn 2016 sei er angeblich schon mal 18 gewesen, 2017 dann aber wieder nur 17. Eine meint, irgendeine Gesichtsalterserkennungssoftware hätte ihn auf 35 taxiert, und ich hatte mal einen Verwandten, der tatsächlich mit Mitte 30 so aussah. Einer meint, aus einer Abwehrreaktion von ihr auf eine Handbewegung von ihm herauszulesen können, dass er sie schlägt.

Einer schreibt, die würden da auch nicht die ganze Wahrheit auftischen, das sei keine zufällige „Liebe”, sondern die Mutter des Mädchens sei Flüchtlingspatin für zwei syrische Männer, und habe denen gleich das Töchterchen mit dazugegeben.

Die Gemüter kochen hoch, insbesondere nachdem es ja gerade einen Mord und einen Mordversuch (und noch irgendwas) gab, weil sich junge deutsche Mädchen nach Partnerschaft von arabischen Flüchtlingen getrennt haben.

Die eine Frage ist schon, was man davon hält. Wobei man sich die Disziplin auferlegen sollte, zwischen der Meinung über die Beziehung, über den Syrer und über die Sendung zu unterscheiden.

Die andere Frage ist, was so etwas im Kinderfernsehen verloren hat.

Ich halte vor allem diese zweite Frage für hochkritisch und gefährlich. Da wird nach meinem Eindruck systematisch nach Frischfleisch gefischt. Man hat ein Zielpublikum von Mädchen vor oder kurz nach der Pubertät, denen man da so ein Vorbild – und es heißt doch ständig, Mädchen und Frauen bräuchten weibliche Vorbilder, weil sie nichts anderes könnten, als stupide weiblichen Vorbildern hinterherzulaufen – hinstellt, noch dazu in einer Phase, in der mit den Jungs des Alters nichts anzufangen ist (in meiner Schulzeit hatten Mädchen immer Freunde, die einige Jahre älter waren), und die dann gleich einen „erwachsenen” („17-jährigen…”) Mann bekommt.

Ich finde das vor allem deshalb komisch, weil es der bisherigen Zielrichtung der ARD, feministisch, emanzipatorisch, Frauen lassen sich nichts mehr vorschreiben, sind selbständig usw. völlig zuwiderläuft und uns da eine vorführt, die sich da so richtig an die Leine legen und sich Vorschriften machen lässt, was sie anzieht, was sie isst, mit wem sie sich trifft und wie.

Ist das nur das Überrollen des Feminismus durch den Immigratismus? Der Feminismus abgelegt, von gestern?

Oder sehen die sich jetzt als Frischfleischbeschaffer?

Oder als einzigen Ausweg?

Oder wie, oder was?

Das könnte noch heftig anbrennen.