Völlig uninteressant: Mann aus Schwulenhass verprügelt
Neukölln.
In der U-Bahnstation Hermannplatz sang und tanzte ein 28-Jähriger Schwuler. Passte nicht jedem.
Einen homophoben Angriff durch einen Syrer gab es am Sonntagmorgen im U-Bahnhof Hermannplatz. Wie die Polizei mitteilte, tanzte und sang ein 28-Jähriger gegen 0.30 Uhr auf dem Bahnsteig, als eine Gruppe junger Männer auf ihn zukam. Die Gruppe teilte ihm mit, dass sie sich durch sein extravagantes Auftreten gestört fühle. Dann schlug laut Polizei einer aus der Gruppe den 28-Jährigen mehrfach mit der Faust gegen den Kopf. Zudem sei er durch die anderen bedrängt und geschubst worden. Ihm gelang die Flucht, jedoch folgte ihm einer der Männer. Zivilpolizisten wurden auf die Situation aufmerksam und nahmen den Schläger fest.
Ist nicht von Bedeutung. War nur ein Einzelfall. Nur ein Einzelner. Wird nicht weiter diskutiert.
Wir haben halt neue Prioritäten. Das Zusammenleben „täglich neu verhandeln”. Man könnte auch sagen Umsittung.
Passt auch gerade publizistisch ganz schlecht, wir beschäftigen uns gerade ausschließlich mit Frauen, die vor 20 Jahren von Filmproduzenten belästigt wurden. Uma Thurman etwa beklagt sich darüber und wird als Opfer wahrgenommen, weil Harvey Weinstein sie zur Millionärin machte. Das ist das Schicksal, das die Presse bewegt. Die arme Frau. Naja, eben Frau. Verprügelte Schwule in Berliner U-Bahnhöfen sind gerade einfach nicht Thema. Interessiert nicht. Einzelfall. Kann auch nicht jeder im Fokus der Presse stehen.
Kommt in 20 Jahren nochmal. Vielleicht interessiert’s dann jemanden. Vielleicht kommt Ihr dann in Talkshows.