Ulrike Guérot und die „Republik Europa”
Die Qualität des „Think Tanks” European Democracy Lab von Soros’ Gnaden und deren Politikbeeinflussung.
Ein Leser wies mich auf dieses Youtube-Video über einen Vortrag von Ulrike Guérot von 2016 vor der IHK Karlsruhe hin. Und das auch noch am KIT Karlsruhe (Uni Karlsruhe).
Da zieht’s einem schier die Socken aus, von Inhalt wie Gestik und Auftreten. Wie kommt eine IHK dazu, solche Leute auftreten zu lassen? Das muss man sich mal anschauen, das glaubt man sonst nicht. Das ist so ein richtig totalitäres, „marxfaschistisches” System, sie tritt quasi als Statthalterin von Soros auf, und damit werden Politiker, Journalisten, Öffentlichkeit beeinflusst.
Sie schimpft über Populismus, weil der Bürger der Mitte nicht verstünde, dass wir „Bankschulden auf dem Rücken der Bürger sozialisiert” haben. Komisch. Ich bin aus der bürgerlichen Mitte. Und so weit ich sehen kann, war das da allen klar. Die Berliner Unterschicht, die über steigende Mieten jammert, der ist das nicht klarzumachen.
Sie meint, alles, was wir gerade erleben (da hätte man den Kontext hören müssen, der da im Video fehlt, um eindeutig zu verstehen, worauf sie das bezieht), sei eine Männlichkeitskrise. Es sei Kastrationsangst.
Das ist typische Sozio- und Genderrabulistik. Immer dann, wenn im Hirn komplette Leere herrscht und einem so wirklich gar nichts als (Gegen-)Argument einfällt, unterstellt man dem anderen „Ängste”. Das ist so dämlich, dass Seife dabei abkrümelt, aber dem Karlsruher Publikum gefällt’s anscheinend. Und von ihr „Ich sag das schon als Wissenschaftlerin…” – über das Wissenschaftsniveau in Karlsruhe ist genug gesagt.
Dazu verweist sie auf das Buch „Männerphantasien” von Theveleit, in dem stehe, dass der gesamte Faschismus, Militarismus, Nationalismus von 1914 bis 1945 eine männliche Reaktion auf die Dekonstruktion des Patriarchates zu Beginn des letzten Jahrhunderts.
So ein Schwachsinn. Und wie das bei Politikwissenschaftlern als Geisteswissenschaftlern eben so ist, begründet sie es nicht, sondern es muss wahr sein, weil es in einem Buch steht, auf das man verweist. Weil alles wahr ist, was in Büchern steht, auf die man verweist. Viel mehr Argumentation als „die anderen haben Ängste” und „wir verweisen auf Bücher” kennen die nicht. Und historisch ist es einfach Blödsinn. Aber ich stelle an dieser Stelle immer gerne meine Standardfrage: Wer waren eigentlich die Nazis, als die Männer alle tot oder im Krieg waren? Hitler wurde vor allem von Frauen gewählt und die meisten Nazis waren Frauen – man hat es ihnen nur nicht angesehen, weil sie nicht mit brauner Uniform und mit Armbinde herumgelaufen sind und auf den Fotos deshalb harmlos aussehen. Übrigens gab es in den USA auch feministischen Krach, weil Trump von Frauen gewählt wurde. (Sie wird nachher sagen, dass AfD-Wähler zu 80% Männer sind, um im Zirkelschluss zu suggerieren, dass die AfD schlecht ist, weil von Männern gewählt, und Männer nicht wählen können, weil sie AfD wählen und nur Frauen recht haben können.)
Aber wenn man einfach mal auf Männer und Kastrationsängste schimpft, dann hat man vor einem Universitätspublikum ohne weitere Argumentation schon gewonnen.
Insofern passt es auch, dass Guérot dann auf das Wahlrecht kommt, dass sich Frauen erkämpft hatten. Ohne Frauenwahlrecht wäre Hitler nicht an die Macht gekommen. Hätte man Frauen das Wahlrecht nicht gegeben, wäre uns das Dritte Reich erspart geblieben.
Britische Ärzte hätten damals festgestellt, dass die Suffragetten „hysterisch” seien, weil sie das Wahlrecht wollten. Mag sein, dass die Ärzte da falsch lagen, spätestens bei Hitlers Wahl waren sie dann hysterisch, und bei Trump dann noch einmal. Aber Hysterie, meint sie, sei die „Dekonstruktion des Patriarchates”.
Und was will sie damit sagen? Es gehe um „Renationalisierungsdiskurse”. Sie will – rein rabulistisch, ohne jede Begründung – sagen, dass Europa gegen Patriarchate ist, Europagegner Männer mit Kastrationsängsten wären und dass Frauen es schon immer besser gewusst hätten, also Europa wählten, und dafür wie die Suffragetten fälschlich als hysterisch abgetan würden.
Das ist so unglaublich dämlich und hirnwidrig, dass man es kaum beschreiben kann, aber sie ist Frau und das Publikum karlsruheakademisch, als geht es durch, egal wie blöd.
Und natürlich seien die, die die Krise gemacht haben, auch alles Männer. (So wie Merkel, Thatcher und so…) Auf den Finanzmärkten arbeiteten zu 90% Männer, das sei eine „unkontrollierte Homokultur”. Und Monokulturen funktionierten einfach gar nicht. Sagt sie ohne Beleg. Weil Koinzidenzen und Korrelationen schon immer Kausalitäten waren und Politikwissenschaftler den Unterschied sowieso nie kapieren.
Kurioserweise auch hier wieder die Argumentation: Wir sind mit dem nicht zufrieden, was Männer gemacht haben, und Frauen haben gar nichts gemacht. Darauf folgert man, dass Frauen es besser machen würden. Nicht etwa noch schlechter. Wenn Männer die 100 Meter in 10 Sekunden rennen und Frauen gar nicht rennen, folgert man daraus, dass Frauen schneller rennen würden, wenn man sie denn nur mal rennen ließe.
Und dann hätten männliche Professoren über 60 erzählt, dass wir eine griechische Katasteramtkrise. Wieder: Koninzidenzen sind Kausalitäten. Übrigens drollig: Wird jemand von einem Migranten niedergestochen, wird jeder als Rassist niedergebrüllt, der einen Zusammenhang sieht oder es überhaupt zusammen erwähnt. Macht aber ein männlicher Professor über 60 eine Aussage, dann gilt der Kausalzusammenhang als selbstverständlich und zwingend zu erwähnen. Und die nennen sich dann „Politikwissenschaftler”.
Und sie argumentiert zum Beleg dessen, dass das böse sei, damit dass „sie als Frau da nur noch ausfreaken könne” – als ob das ein Argument wäre. Regte sich aber zuvor darüber auf, dass britische Ärzte Frauen als hysterisch einstuften. Was genau ist der Unterschied zwischen hysterisch und „ausfreaken”?
Als nächstes die Superargumentation gegen die Eurokrise: Ein Foto von einem von einem Künstler bemalten Lappen, auf dem halluci…nation steht. Boah. Was eine Argumentationsgewalt. Vielleicht lagen die britischen Ärzte gar nicht so falsch.
Und als nächstes Superargument: Europa sei eine Frau. Belegt mit einem Bild. Und Frauen haben immer Recht. Deshalb muss Europa sein. Wahnsinnig stringente Begründung. Und weil die Frau für Nahrung, Ganzheit, Schönheit stünde, das in Europa aber gerade nicht zu sehen wäre, sei das Problem, dass Europa von der Weiblichkeit abgeschnitten wäre. Wir müssten uns daran erinnern, dass die Frau Europa für körperliche Ganzheit stünde, deshalb müsse Europa vereinigt werden. Deshalb könne es den Brexit nicht geben, weil man den linken Arm ja nicht abschneiden könne.
Sie schlägt vor, Europa in „Regionen” einzuteilen. (Auf bolschewistisch: Eine Räterepublik, eine Sowjetunion) Denn Nationalstaaten seien kein Naturzustand. Warum Nationalstaaten naturwidrig, ihre „Regionen” und „Europa” aber naturgemäß sein sollen, erfährt man nicht. Und dass Nationalstaaten auch nicht einfach „gemacht” werden, sondern oft Ergebnis eines wirtschaftlichen Optimierungsvorganges sind, weiß und kapiert die freilich nicht. Dass ihre „Regionen” als Einheit zu klein und Europa als Einheit zu groß ist, geht auch nicht in die Birne. Es wird einfach ohne jegliche Begründung behauptet, dass das so wie auf ihrer Regionenkarte sein müsse, und alles andere nur Erzählungen sind. Begründungstiefe Null, Logik gegen minus unendlich.
Und dann bezieht sie sich auf Habermas, der letzte lebende Kommunist aus der Frankfurter Schule. Und mit Bezug auf den beschimpft sie wieder die politische Mitte dafür, dass die ihren linken Quatsch nicht akzeptieren mag.
Weil die Bürger nach Umfragen die „Vereinigten Staaten von Europa” nicht möchten, kommt sie auch nicht auf den Trichter, dass man diese Europäisierung gar nicht will, sondern will daraus folgern, dass es ein staatenloses Europa sein müsse.
Sie redet dazu von „Euroland” und meint, dass der Gewinn, der irgendwo in Europa erwirtschaftet werde, gleichmäßig über ganz „Euroland” verteilt werden müsse. Da übliche linke Prinzip: Nur ein paar arbeiten, aber die machen alles, und der Rest frisst einfach mit. Der Großkommunismus. Und nach ihrer Karte würde das bedeuten, dass die leistungsfähigen Bereiche, und zwar Deutschland, Norditalien, Großraum Paris und Großraum London ganz Europa versorgen müssten. Wir arbeiten hier alles, und viele Teile von Europa arbeiten einfach gar nichts.
Und dann sagt sie, es sei ihr ein Rätsel, wie die Deutung in die Presse haben können, dass wir in der ökonomischen Eurokrise das Musterländle gewesen sei. Und wenn eine Frau, noch dazu eine „Politikwissenschaftlerin” sagt, dass ihr etwas „ein Rätsel” sei, dann muss es natürlich falsch sein, weil Frauen können und wissen einfach alles. Auf die Idee, dass sie da vielleicht einfach was nicht kapiert hat, kommt sie nicht. Vielleicht sollte man Rätsel lösen, bevor man Vorträge darüber hält.
Und zum Abschluss sagt sie, dass die Abspaltungstendenzen der Staaten eine Reaktion auf das Verhalten der Deutschen seien und wir diese Eurozone nicht mehr hinbekämen, wenn wir das nicht sofort ändern und uns selbst aufgeben.
Dann wären die 15 Minuten rum, die sie laut Einleitung hatte, es kommen aber nochmal 15 Minuten zusammenhangloses Schnellgerede zu Statistiken, dessen Sinn sich mir nicht erschließt.
Das ist einer der lächerlichsten Vorträge, die ich je gesehen habe. Keinerlei Begründung oder Zusammenhang, kein logischer Schluss, einfach nur auf Männer und Kastrationsängste geschimpft, absurde Denkbrücken (Europa ist eine Frau, also schön und die Briten dürfen nicht raus, weil man Frauen den Arm nicht abschneidet), einfach einen große Schüssel voll denklosem Unsinn. Keine Begründung, nichts. Einfach irgendeinen Emotionalkäse aufgetischt.
Und dann hält die sich für eine „Wissenschaftlerin”. Und nennt den ganzen Blödsinn „Think Tank”, als ob das was mit Denken zu tun hätte.
Und das – Karlsruher – Publikum lässt sich den Quatsch einfach so auftischen (der Applaus war eher dünn und kam immer von den gleichen).
Muss man sich klarmachen: Die ist die Lobbyistin (und sowas wie Statthalterin) von Soros, und mit dem Quatsch beeinflusst die hier Politiker, schlimmer noch: Politiker lassen sich von der beinflussen. Mit diesem absurden Blödsinn. Und dafür bekommt sie auch noch Geld.