Genderinstabilitäten: Romeo hat halt doch Hosen an
Es kommt inzwischen doch schon vor, dass Leute wegen Genderei gefeuert werden. Da, wo man es am wenigsten erwarten sollte.
An der Dresdner Semperoper haben sie den Ballerino gefeuert, nachdem der sich vergendert hatte und anfing, da rumzustänkern, es dafür nicht mehr schaffte, die Damen zuverlässig zu heben. Dabei meinen ausgerechnet die, dass ihnen das egal wäre, wofür sich einer hält, die meisten seien dort ohnehin schwul, aber rumstänkern und die Mädels nicht mehr heben, das ginge halt eben nicht.
Doch dann setzte offenbar eine tragisch anmutende Spirale der Selbst- und Fremdverletzungen ein. Kurz nach der Freistellung outete sich der Künstler als genderfluid. Er fühle sich an manchen Tagen als Mann, manchmal aber als Frau in einem Männerkörper. „Dabei spielt am ohnehin toleranten Theater und erst recht im Ballett die sexuelle Orientierung überhaupt keine Rolle“, so Rothe. Die wenigsten Männer der Company seien heterosexuell. „Jeder soll als Mann, Frau, Gay oder Gender glücklich sein“, so Ballettchef Watkin. „Nur, auf der Bühne haben wir Rollen zu spielen, egal, wie wir im Inneren ticken. So ist Romeo nun mal ein Mann in Hosen.“
Gut, nun kann man sich darüber streiten, ob man das, was die da beim Balett so tragen, überhaupt als Hose im männlichen Sinne ansehen will und ob sich das von dem, was die Frauen da anhaben, überhaupt so wesentlich unterscheidet. Aber sie meinen halt, dass man dann, wenn man da Geld haben will, seinen Job machen müsse. Und Romeo und Julia handelt eben von Mann und Frau, und Theater hat was damit zu tun, etwas darzustellen.
Tja.