Über Gewalt, Dementis und Zynismus
Wenn man ja wenigstens noch wüsste, woran man da ist.
Tag24 behauptet, die Zahl der Vergewaltigungen in Leipzig sei um 670 Prozent angestiegen. Ein Blog mit dem kuriosen Namen „sprachlos” hält dagegen, das sei frei erfunden, es gäbe keinen Anstieg.
Der SPIEGEL ist inzwischen so weit, sich schon selbst zu dementieren (zementieren? demenzieren? demontieren?), nein, sich zu korrigieren oder eigentlich devaluieren, denn ursprünglich hatten sie in ähnlicher Weise einem Bericht über die steigende Gewalt an Schulen widersprochen, korrigiert sich nun aber selbst und räumt ein, dass das nicht stimmt, dass es doch Belege für steigende Gewalt gibt. Bisher hätte man andere dafür hämisch der Fake News beschuldigt.
In den letzten Tagen gab es ja viele Berichte über die Zunahme bei Messerangriffen, was die Tagesschau ja bestritt. Ich komme hier kaum noch nach, all die Artikel über Messerstechereien zu erfassen, es sind einfach zu viele. Derweil weist mich ein Leser auf einen Aufruf hin, darüber nicht in Zynismus zu verfallen.
Es fällt mir allerdings schwer, bei der Tagesschau noch eine andere Regung als Zynismus zu entdecken.
Zynisch wiederum ist, dass eine der Kolumnenschreckschrauben des SPIEGELS, Sybille Berg, sich mehr Antifa in Hamburg wünscht, und das ist ja nun wirklich zynisch, denn angeblich wohnt sie ja selbst in der Schweiz. Anderen Randale und Gewalt an den Hals zu wünschen, während man selbst in Sicherheit wohnt, ist so zynisch, dass es des SPIEGELs würdig ist. Die Frage wäre, wer sowas noch kauft.
Aber man kann das Zynische noch steigern. Ich hatte doch neulich zur Lage der Gewalt erwähnt, dass man in Frankfurt einen Kongress Familienkonflikte gewaltfrei austragen veranstalten wolle. Dazu erreicht mich nun eine Rundmail, wonach Grüne, SPD und andere Gruppen versuchen, den Kongress in Misskredit zu bringen und zu verhindern.
Ach. Legen die so besonderen Wert auf häusliche Gewalt? Man darf zuhause Rauchen und seine Religion ausüben, warum also nicht auch Gewalt? (Waren die nicht früher mal gegen häusliche Gewalt? Vermutlich gilt das jetzt als rassistisch und islamophob, gegen Gewalt zu sein.)
Es heißt, sie (SPD und Grüne) versuchten, den Veranstalter mit repressiver Politik gegen Homosexuelle in Verbindung zu bringen.
Nun, wenn man die Gewaltstatistiken gesehen hat, wonach die häusliche Gewalt bei Homosexuellen, männlichen wie weiblichen, überdurchschnittlich hoch ist, kann man einen Kongress gegen familiäre Gewalt natürlich für homophob halten. Und linkenfeindlich natürlich auch, denn wo sonst sollten angehende Linke Gewalt üben können, wenn nicht erst mal zuhause und in der Familie?
Apropos Gewalt: In Duisburg gab’s große Klopperei. Drei rivalisierende Gruppen hieß es, Türken, Libanesen und Kurden. Dass sich Türken mit Kurden prügeln, leuchtet mir ein, aber wie passen die Libanesen da rein? Wollten die denen nur einprügeln, dass man sich hier nicht prügelt?