Die in den Wind geschlagene Warnung der alten weißen Männer

Nur so eine Anmerkung.

Marietta Slomka präsentiert im heute journal gerade einen Bericht über die Gefahren des Internet und von Facebook. Facebook ist ja sowieso gerade das Symbol des Bösen, der Journalismus ist ja so ganz plötzlich drauf gekommen, dass da was schlecht läuft.

Man fragt sich freilich (nun, um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, ob „man” das tut, aber ich frage mich schon) warum man eigentlich die vielen Warnungen ignoriert hat. Ich könnte jetzt sagen, ich, aber ich will mich da nicht aufspielen und brüsten, es waren nämlich ganz viele schlaue Leute, die vor Facebook und ähnlichem gewarnt haben. Und das ganz oft.

Warum aber hat man es ignoriert um sich jetzt so aufzuregen?

Wenn ich so drüber nachdenke, waren alle, die gewarnt haben, alte weiße Männer. Die Leute, die man als veraltet, als höchstens digital immigrant bezeichnet hat, während die Zukunft den digital natives gehören sollte. (Ja, das war mal Zeitgeist, „immigrant” als Bezeichnung für Rückständige und Geringerwertige, und „native” = Eingeborene als Schlüsselwort für Avantgarde und Überlegene zu verwenden, und es ist noch gar nicht lange her.)

Dagegen galt es als jung, frisch, weiblich, international, sich in diese Websphäre zu stürzen und mittels Handy in Social Media-Sphären aufzugehen. Ganz viele dachten, Social Media-Berater wäre der Traumberuf. Ein tumber alter Trottel, wer da nicht mithalten will.

Tja.

Hätte man mal auf die alten weißen Männer gehört.