Ansichten eines Informatikers

Das schwerste Abi aller Zeiten?

Hadmut
24.4.2018 21:04

Zu der Meldung mit den Abi-Protesten (da rief übrigens auch ein Schüler aus tiefster Verzweiflung über die Hausaufgaben die Polizei) schrieb mir ein Leser:

Ja.

Wir damals.

Wir waren noch auf Adrenalin und nicht auf Östrogen. Wir waren der Überzeugung, die Besten aller Zeiten gewesen zu sein und alles zu können. Wir wären nie auf die Idee gekommen, uns selbst Schwäche zu attestieren, indem wir irgendwas als für uns zu schwer einstufen. Im Gegenteil: Das war damals bei uns typisches verhalten, dass sich jeder in seinen Lieblingsgebieten über das Fach hinaus bildet, irgendwelche schlauen Fachbücher holt, sich schon mit Universitätsaufgaben abgibt, um zu zeigen, dass man eigentlich schon längst über Schulniveau hinaus ist.

Bei uns war das damals üblich, Aufgaben – die weitaus schwerer waren als das, was heute gefragt wird – als trivial oder kinderleicht einzustufen. Zu meiner Zeit galt das schon als Gesichtsverlust, wenn man bei Arbeiten die Zeit voll ausgenutzt und nicht vorher abgegeben hat.

Das wäre damals mit unserem Selbstverständnis nicht zu vereinbaren gewesen, an Abitursaufgaben zu scheitern oder sie für zu schwer zu halten.

Wir waren arrogant, aber gut.

Heute sind sie nur noch arrogant.