Ärztinnen in Angst
Schrecklich. [Kleine Korrektur]
Die Rheinpfalz berichtet, dass Ärztinnen bei Hausbesuchen inzwischen große Angst haben:
Kreis Germersheim: Ärztinnen fürchten um “Leib und Leben”
„Wir Ärztinnen sind mittlerweile in Angst um unser Leib und Leben – oder würde man Frau/Mutter/Tochter nachts alleine in fremde Wohnungen schicken nach eventuell vorab fingiertem Notruf?“ – In dieser rhetorischen Frage gipfelt ein Schreiben aller Ärztinnen im Kreis Germersheim. Sie müssen regelmäßig Dienste in der Bereitschaftsdienstzentrale Germersheim leisten. Und dort steht ein Fahrdienst nur bis 19 Uhr zur Verfügung.
Das bedeutet: Trotz zunehmender Aggressionen gegenüber Helfern müssen die Ärztinnen Hausbesuche ohne Begleiter oder Zeugen erledigen. „Wie hinlänglich bekannt ist, gilt Germersheim als Brennpunkt, da es in der Stadt Bezirke gibt, wo selbst andere Helfer nur mit zusätzlichem Schutz hingehen“, heißt es in dem Schreiben.
Wovor sie Angst haben, steht nicht dabei.
Und warum es nur Frauen betrifft oder es jedenfalls nur um Frauen geht, steht auch nicht dabei.
Und was Ärzte so von Beruf machen und Hausbesuche dazu gehören, ist doch eigentlich lange bekannt.
Kann es sein, dass da gerade zwei Errungenschaften moderner korrekter Politik aufeinanderprallen?
(Zu Germersheim fällt mir gar nichts ein außer dass ich da über die A9 häufig dran vorbeigefahren bin und dass wir uns damals an der technischen Männeruni in Karlsruhe zu Feten häufig Frauen aus Germersheim eingeladen haben, weil es dort eine FH oder sowas gibt – oder gab – die auf frauentypische Fächer ausgelegt war und unter großem Frauenüberschuss litt. Deshalb sind die dann auch immer gekommen. Und das verschlafene Nest soll jetzt ein „Brennpunkt” sein?)
*Seufz* Nachdem sich ein Leser beschwert hatte: Germersheim liegt an der B9 und nicht der A9, das ist nur eine Bundesstraße, Germersheim ist weitab von jeder Autobahn entfernt.
Zu meiner Verteidigung: Die B9 sieht aus und fühlt sich an wie eine Autobahn, ist vierspurig mit zwei baulich getrennten Fahrtrichtungen, und hat (oder hatte) in weiten Teilen Geschwindigkeitsbegrenzungen wie auf Autobahnen. Das sollte nämlich mal eine Autobahn sein, durfte dann aber aus irgendwelchen politischen Gründen heraus nicht Autobahn genannt werden und wurde deshalb zur Bundesstraße herabdeklariert.
Bei mir hatte sich das Erscheinungsbild und nicht die Bezeichnung eingeprägt.