Wenn Integration am Bier scheitert
Wenn’s schon da nicht klappt:
Die Mannheimer Eichbaum-Brauerei hatte wohl zur Fußball-WM eine Sonderserie ihres Biers herausgegeben, bei der auf den Kronkorken die Flaggen der teilnehmenden Länder gedruckt waren.
Das wäre an sich erst mal nichts besonderes. Da fällt mir schon wieder so eine Kindheitserinnerung ein. Früher gab es mal von Coca-Cola, Fanta, Sprite eine Serie, in der man innen die Gummidichtung aus dem Deckel popeln und sammeln konnte, weil da Portraits der Medaillengewinner der olympischen Spiele aufgedruckt waren. Ich fand es einfach zum Quieken, in einer Fanta-Flasche ein Bild eines Arbeitskollegen meines Vaters zu finden, den ich auch persönlich kannte – der hatte 68 in Mexiko eine Silbermedaille gewonnen.
Flaschendeckel und Sport sind jetzt keine so abwegige Verbindung.
Leider finden das aber nicht alle zum Quieken. Denn an der WM nimmt auch Saudi-Arabien teil. Also hatten sie auch die saudische Flagge auf die Deckel gedruckt. Es wäre ja der Teufel los, wenn man die überginge. Nun enthält die saudische Flagge aber das islamische Glaubensbekenntnis. Und das auf einer Flasche Bier. Gab natürlich Shitstorm und sofort waren viele – was auch sonst – zutiefst beleidigt. Sie sind alle immer zutiefst beleidigt. Oder diskriminiert oder stigmatisiert oder irgendsowas.
Angeblich hat man die dann auf Twitter gleich zur Nazi-Brauerei erklärt (die Quelle habe ich aber nicht gefunden), diverse ausfällige Kraftausdrücke kursieren auf Twitter.
Also wenn’s schon an sowas scheitert…