Ansichten eines Informatikers

Die „Multiethnische Fußballmanschaft”

Hadmut
28.6.2018 0:24

Ein Leser fragt mich: [ 2 Nachträge ]

Vor nicht mal zwei Wochen hieß es noch über die deutsche Fußballnationalmannschaft:

Der WM-Titel 2014 war das alleinige Verdienst einer multiethnischen Fußballmannschaft. Das Team ist der beste Beweis dafür, wie grotesk das Verlangen nach einer bewahrenswerten deutschen Identität ist.

Der Leser will wissen, ob das Ausscheiden in der Vorrunde auf dem letzten Platz dann jetzt auch ein „alleinigers Verdienst einer multiethnischen Fußballmannschaft” ist, oder ob das nur beim Gewinnen gilt.

Ich weiß es nicht. Mit Fußball kenne ich mich gar nicht aus.

Ein bekanntes genderfeministisches Prinzip ist es aber schon, alle Erfolge für sich zu beanspruchen und bei Misserfolgen damit nichts zu tun zu haben und kein Wort zu sagen.

Wir dürfen gespannt sein, was da noch folgt.

Nachtrag 1: Das erste, was folgte, war ein Rüffel eines Lesers, der mich Tadelte, weil ich der und nicht das Verdienst geschrieben hatte. Auch nach Konsultation der dazu bestehenden Online-Literatur widerstrebt es meinem Sprachgefühl. Denn „das Verdienst” – was sich sowieso schon immer meinem Sprachgefühl widersetzt hat – bezieht sich eigentlich auf anzuerkennende, aber noch nicht anerkannte Leistungen, mehr im Abstrakten, Ideellen, während der Verdienst das ist, was man tatsächlich bekommen hat. Und ausgeschieden sind sie ja tatsächlich, das haben sie ja bekommen.

Nachtrag 2: In den Social Media und auch in der Presse kocht gerade so ein Krieg hoch, wonach sich jetzt die „Nationalisten” darüber freuen würden, dass die Multi-Kulti-Mannschaft ausgeschieden sei.

Ich halte immer noch daran fest, dass mich Fußball wirklich überhaupt nicht interessiert, ich auch gar keine Ahnung davon habe und ich nicht mal weiß, wer in der Nationalmannschaft spielt, und mir das auch völlig und so schnurzpiepegal ist. Von mir aus können sie auch Eskimos schicken, ist mir völlig egal.

Beachtlich finde ich aber das politische Gezänk. Erst vor wenigen Tagen ging es um die Bilder von Özil – den anderen habe ich schon wieder vergessen – mit Erdogan und die daraus aufkochende Diskussion, ob Türken/Türkischstämmige in der Mannschaft spielen können.

Es ist mir, wie gesagt, völlig egal, wer da in der Mannschaft spielt. Sogar wieviele, denn nicht mal die Fußballregeln interessieren mich auch nur im Ansatz. Das ganze Thema geht völlig an mir vorbei.

Beachtlich ist aber eben, dass man eben noch mit hohem politischen Druck belehrte, dass die Mannschaft diversitär sein müsse, und sich dann aufregt, dass nach dem Ausscheiden welche sagen „Das habt Ihr nun davon”.

Diese Gegenreaktion war unausweichlich und wurde deshalb nicht von irgendwelchen Nationalisten, sondern von den Belehrungslinken angezettelt.