Ansichten eines Informatikers

Wehrpflicht crasht an Zeitgeist

Hadmut
5.8.2018 0:19

Das kommt davon, wenn man sich in politisch durch ständigen Selbstwiderspruch in Sackgassen ohne Ausweg fährt.

Wobei „Sackgasse” ja nicht stimmt, denn die hat ja eine Ausfahrt. Einbahnstraße in die Sackgasse? Binnenideologie?

Ich hatte doch vor etwa einen Monat erst darüber geschrieben, dass wir mit dem Austritt der USA aus der NATO (oder sagen wir mal „Distanzierung”) uns nicht mher darauf verlassen können, dass Papi uns schon beschützt, und all das böse Bumm-Bumm und Töt-Töt für uns erledigt. Und wir deshalb die Wehrpflicht wieder bräuchten.

Und dass das politisch jetzt ganz heikel würde. Denn Wehrpflicht nur für Männer geht ja politisch nicht mehr, nachdem wir Geschlechter abgeschafft und Gleichberechtigung getrommelt haben, und sich jeder zum dritten Irgendwas erklären kann. Niemand darf wegen seines Geschlechtes benachteiligt werden und so. Da würde das jetzt gar nicht passen, wenn man sagte, nur Männer müssen oder mit Frauen könne man eben nichts anfangen.

Es bliebe nur die allgemeine Wehrpflicht.

Das geht aber auch nicht. Die Mehrzahl der Frauen im Abiturientenalter ist a) zu faul, b) zu blöd, c) zu schwach, d) unerträglich, e) nicht teamfähig, f) nicht putzbefähigt genug, ihr Gewehr sauberzuhalten, g) charakterlich nicht in der Lage, das Erschießen der eigenen Leute zu unterlassen, h) ideologisch nicht von Wehrwert i) ideologisch der Meinung, dass man für arabische Terroristen und gegen Deutschland kämpfen müsste, j) …. z) zu nix zu gebrauchen, weil sie sich über alles beschweren und gar nichts zustandebringen.

Einfach wird das auch nicht mit den „deutschen” Männern. Jetzt haben wir so viele Leute zu Deutschen erklärt, die so rein militärisch betrachtet eher Gegner sind, dass es verdammt unklug wäre, denen noch ein Gewehr und Munition in die Hand zu drücken, wo man doch versucht, ihnen Waffen abzunehmen.

Man hat sich also zweier Abgrenzungslinien begeben: Der zwischen Männern und Frauen und der zwischen Deutschen und „Deutschen”. Dazu hat man auch die deutschen Männer längst zu Wasch- und Genderjamerlappen erzogen.

Und nachdem die Wehrpflicht nun sommerlochig oder verzweiflungstechnisch ins Gespräch kommt, kommt sofort die Notfallverhinderungsrhetorik.

So schreibt die FAZ:

Der CDU-Verteidigungsfachmann Henning Otte hat sich dagegen ausgesprochen, die Wehrpflicht wieder einzuführen. „Eine allgemeine Wehrpflicht alten Zuschnitts hilft uns bei den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen nicht weiter“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag am Samstag der Deutschen Presse-Agentur und reagierte damit auf eine Äußerung seines Parteifreunds Patrick Sensburg in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Im Vordergrund muss eine leistungsfähige Bundeswehr stehen. Dafür brauchen wir motivierte junge Menschen, die längere Zeit bei der Truppe bleiben und komplexe Technik bedienen können. Diese brauchen Karriereperspektiven, angemessene Vergütung und vor allem gesellschaftliche Anerkennung.“

Auf deutsch: Mit denen, die man durch einen Wehrpflicht bekäme, ist kein Krieg zu gewinnen. Zu doof, zu faul, nicht für längerfristige Tätigkeiten geeignet, kann komplexe Technik nicht bedienen.

Die WELT schreibt, dass da auch gleich der Wehrbeauftragte reingrätscht:

Die Wehrpflicht wieder einzuführen, wie von manchen gefordert, sieht der Wehrbeauftragte des Bundestags als verfassungsrechtlich schwierig an. „Es gilt das Verbot der Zwangsarbeit“, so Hans-Peter Bartels.

Verbot der Zwangsarbeit.

Wenn bei uns damals im Grundwehrdienst einer mit Verbot der Zwangsarbeit gekommen wäre, hätten die die ganze Kompanie zehn Runden um die Kaserne rennen lassen.

Ich hätte das ja noch entfernt verstanden, wenn irgendein linker Kriegsdienstverweigerer mit dem Argument kommt, aber der Wehrbeauftragte des Bundestags?

Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels, sieht eine Rückkehr zur allgemeinen Wehrpflicht skeptisch. Zugleich sagte er am Samstag, bei einer „allgemeinen Dienstpflicht“ für Männer und Frauen gebe es massive verfassungsrechtliche Probleme.

Das ist der Grund:

Wehrpflicht nur für Männer geht nach dem ganzen Gender- und Gleichstellungsgeblubber nicht mehr.

Wehrpflicht auch für Frauen geht nach dem ganzen Gender- und Gleichstellungsgeblubber auch nicht mehr, weil mit den Frauen wirklich gar nichts mehr anzufangen ist, seit man sie zum Förderempfänger abgerichtet hat.

Ich stelle mir das gerade so vor, wie da ein Feldwebel (oder -lin) sich vor einem Aufen Abiturientinnen hinstellt und die dazu bringen will, im Gleichschritt über die Panzerplatte zu marschieren. Das geht hoffnungslos schief, aber Sanktionen haben sie ja auch nicht.

Heißt im Ergebnis:

Wehrpflicht geht nicht mehr.

Und die sollen mal unsere Rente erwirtschaften.