Der Fuchs im Hühnerstall
Deutschland wie von Ephraim Kishon geschrieben.
Eine Stärke des Jüdischen ist ja ihr besonderer Sinn für Witz und Humor.
Kennt Ihr den (inzwischen ziemlich alten, aber einfach genialen) Film zum Buch „Der Fuchs im Hühnerstall” von Ephraim Kishon?
Der Politiker Amitz Dulnikker ist so ein klassischer Hohlschwätzer von Politiker, mit bekloppten Ansichten zur Wirtschaft, hält endlose sinnfreie Reden und so weiter.
Irgendwann hat er einen Herzanfall und soll nun Ruhe haben, wird deshalb zur Erholung in ein völlig abgelegenes und rückständiges Dorf irgendwo janz weit draußen, völlig abgelegen. Hoffnungslos zurückgeblieben, primitiv, bäuerlich, rustikal. Aber: Liebenswürdig. Alles ist gesund, friedlich und in Ordnung. Kriminalität ist nicht, jeder hilft jedem, kein Stress, alles prima. Einfach, aber gut. Völlig politikfrei, alles pragmatisch. Das Leben ist simpel, aber schön. Alle sind zufrieden.
Das geht natürlich nicht lange so, Dulnikker fängt an, den Leuten politische Ideen einzureden, von wegen Wirtschaft und Mindestlohn und Gewerkschaft und Partei und sowas alles, ich bin nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, es waren auch kommunistische Ansichten. Er wiegelt die Leute gegeneinander auf, weil er aus seinen politischen Absurditäten nicht herauskommt.
Und man sieht dann auf wunderbare Weise, wie sich das ganze Dorf in kürzester Zeit in eine Klapsmühle verwandelt, in der jeder auf jeden losgeht, sich der Dorfdepp für einen Spitzenpolitiker hält, wirklich alle spinnen, gar nichts mehr funktioniert, sich jeder für den wichtigsten hält, und am Ende alles in einer großen Superschlägerei endet. Herrlich gedreht, herrlich gespielt, herrliche Charaktere.
Irgendwie habe ich schon lange das Gefühl, dass wir genau diese Transformation durchgemacht haben und die Superschlägerei gerade anfängt.
Nur das Filmende nach der Schlägerei werden wir nicht haben.