Ansichten eines Informatikers

Er fühlt sich berufen, den Willen Gottes durchzusetzen

Hadmut
4.10.2018 22:25

Über die Ambitionen eines, der sich für den Vollstrecker Gottes hält.

Ich hatte gestern in einem Blogartikel einen Videofetzen aus Erdogans früheren Zeiten gebracht:

Weil ich aber kein Wort türkisch kann und nicht weiß, ob das da richtig übersetzt ist, habe ich mal nachgefragt. Gibt ja in Berlin nicht gerade Mangel an Leuten, die der Sprache mächtig sind.

Die Untertitel seien richtig übersetzt, lediglich ein Wort, egemenlik, sei unrichtig mit Staatsgewalt übersetzt, bedeute aber Herrschaft oder Souveränität.

Die Aussagen Erdogans seien einerseits sehr deutlich und kaum misszuverstehen, andererseits in einem Einminutenfetzen so aus dem Kontext geschnitten, dass eine Wertung auch wieder nicht belastbar möglich ist. Die Unvereinbarkeit von Islam und Laizismus wird aber in solcher Deutlichkeit ausgedrückt, dass ein weiterer Kontext daran auch nichts mehr ändern könnte.

Die Aussage ist dass Gott/Allah über allem steht und der wahre Herrscher ist.

Erdogan fühlt sich offenbar berufen, den Willen Gottes um- und durchzusetzen, und er sagt damit, dass er Demokratie nicht duldet, nicht für vereinbar hält.

Man kann es deshalb eigentlich nicht anders verstehen als dass Erdogan die Absicht verfolgt, Demokratie zu beseitigen, weil sie Gottes Willen im Wege steht.

Man sollte vieles vor diesem Hintergrund sehen, etwa den Umgang mit der Presse, die Verfolgung von Andersdenkenden, sein arrogantes Auftreten in Deutschland und gegenüber Deutschland. Dem reicht es nicht, die Demokratie in der Türkei zu beseitigen, der will das auch anderswo. Hier bei uns. Das Land wird systematisch unterwandert. Neulich stand ja irgendwo, er hätte explizit zur Integration aufgefordert, um möglichst schnell viele Macht- und Einflusspositionen zu besetzen.

Und dann kommen Leute wie der damalige Präsident Wulff oder Merkel und verkünden, der Islam gehöre zu Deutschland. Während vom Bosporus gleichzeitig festgenagelt wird, dass Islam und Laizismus, mithin Demokratie, nicht zusammenpassen können.

Beides zusammen kann nur bedeuten, dass die deutsche Politik beschlossen hat, die Demokratie abzuschaffen (falls sie weiß, wovon sie redet). Wir sind ja auch schon Religionsstaat zur Staatsreligion Gender.

Wer redet wie Erdogan, kann den Bestand Deutschlands nicht hinnehmen, Gottes Wille ist oberstes Gebot und einzige Souveränität.

Gott hin oder her, vielleicht rettet uns, dass Gott in Wirtschaft nicht so gut ist. Merkel dagegen wird uns nicht retten.