Ansichten eines Informatikers

Der Gott Aljaffa und der Feminismus

Hadmut
13.10.2018 17:38

Uuuuh. Update!

Der langjährige Leser wird wissen, dass ich hier schon oft über feministisch-universitäre Wahnschriften berichtet habe, in denen Erdbeben, Hochwasser, Klimakatastrophen, Windräder und so weiter stets als frauendiskriminierend und patriarchalisch hingestellt werden, weil solche Katastrophen selbstverständlich immer nur von toxisch-maskulinen Männern verursacht oder veranstaltet würden und unter den Folgen natürlich immer am meisten Frauen zu leiden hätten (wer sonst, wer außer Frauen hätte das Leiden auf diesem Planeten gepachtet?)

Das können Männer auch.

Ich hab’s leider akustisch nicht gleich verstanden und den Anfang verpasst. Hatte gerade so beim Aufräumen und Samstagsputz im Wohnzimmer den Fernseher laufen, als in ARD Brisant (noch nicht in der Mediathek) ein Bericht kam. In irgendeinem Land (die Leute sahen sehr indisch aus, auch mit rotem Punkt auf der Stirn) geht’s gerade rund.

Da hat es (war mir nicht ganz klar, ob aktuell oder schon länger her) üble Hochwasser und Überschwemmungen gegeben, bei denen es über 500 Tote gab.

Die Priester haben jetzt die Ursache verkündet.

Der Feminismus ist schuld.

Sie hätten da ihren Gott, dessen Namen ich als „Aljaffa” (möglicherweise ganz falsch) verstanden habe, mir nicht persönlich bekannt, dessen zentrale Eigenschaft seine ewige Keuschheit sei. Deshalb dürfen da Frauen im fruchtbaren Alter nicht in den Tempel. Deren notorisch unkeusche und lustorientierte schmutzige Gedanken brächten den Gott in Bedrängnis. Da sitzt so ein jungfräulich-verunsicherter Gott, und den muss man vor all den dauergeilen Weibern schützen.

Bisher habe das auch gut funktioniert.

Neulich aber habe irgendein Gericht da feministisch entschieden, dass man Frauen den Zugang zum Tempel gewähren müsse. Sie haben eine interviewt, die sich für den Tempel eigentlich gar nicht interessierte, aber nur aus Prinzip und feministischem Triumpf dahin will.

Das nun wieder sei der Grund für die Schwäche des Gottes, der nun das Land nicht mehr vor Katastrophen schützen könne.

Ist zumindest auch nicht schlechter als der Gender-Senf, den deutsche Universitäten so ablassen. Bei denen ist es Religion, bei uns nennen sie es Wissenschaft. Und wir wollen ja weltoffen sein.

Ich reiche es nach, wenn das in der Mediathek auftaucht.

Update:

Die Sendung ist Online.

Der Gott heißt nicht Aljaffa, sondern Ayyappan.

Der Tempel heißt Sabarimala und das war in Indien.

(Danke an den Leser für den Hinweis.)