Ansichten eines Informatikers

Eine Green-Screen-Technik, die ich noch nicht kannte

Hadmut
1.12.2018 23:04

Wieder was gelernt.

Ihr kennt doch sicherlich aus Film und Fernsehen den Trick, jemanden vor einer grünen Wand aufzunehmen, was dem Videoischpult dann erlaubt, das Grüne wegzuschneiden und stattdessen einen anderen Hintergrund zu zeigen. Fachbegriff dafür: Chroma Keying.

Auf den beiden Besucheretagen des Burj Khalifa gab es (neben mehreren mobilen) zwei Fotografen(teams), die von Besuchern Green-Screen-Aufnahmen machten, mit denen sie die Besucher dann ganz schrecklich in Hintergrundbilder pappeten, damit es aussieht, als würden sei daran hochkrabbel oder balancieren oder sowas.

Einer arbeitete ganz normal und wie erwartet: Man hatte da etwas grünen Hintergrund und Seitenwände aufgebaut, und stellte die Leute einfach davor.

Beim anderen stand ich erst mal davor und dachte „Hä!? – wie funkioniert das denn?”

Denn der gnze Hintergrund und die Bänke, auf die man sich setzen konnte, waren neutral hellgrau. Da war überhaupt nichts grün. Machte er aber mit einer ganz gewöhnlichen Canon-Kamera ein Foto von Leuten vor diesem Hintergrund, doch auf den Fotos, die man auf dem kleinen LCD-Schirm der Kamera sehen konnte, standen sie plötzlich vor einem grünen Hintergrund.

Wie bekommen die den Hintergrund grün, und das noh so schnell, in der Kamera, ohne irgendwelche normalen Computer einzusetzen.

Wie zum Geier machen die das?

Der Hintergrund war nicht grau, er sah nur grau aus. Der gesamte Hintergrund und sogar die Sitzbänke waren mit dieser retroflektierenden Folie ausgekleidet, die man auch von KFZ-Kennzeichen, Warnanhängern für Kinder und Sportkleidung kennt. Da sind winzige Glaskügelchen drin, die Licht immr in die Rechtung werfen aus der es gekommen ist. Deshalb kann das Zeug so hell aufleuchten, wenn nachts angeleuchtet.

Vorne am Objektiv hatte der eine relativ kleine und unauffällige Ringleuchte, und zwar in grün. Außerdem seitlich zwei große weiße Videoleuchten.

Da, wo die Kamera dann Personen sah, dominierte das weiße Licht der beiden seitlichen (LED-)Scheinwerfer, weil Haut, Kleidung und so weiter Licht in alle Richtungen reflektiert. Sah die Kamera aber irgendwo den grauen Hintergrund, war das anders. Da wurde das weiße Licht zu den Scheinwerfern zurück geelenkt, das grüne Licht aus dem Ringlicht aber direkt Richtung Kamera. Und damit kam es nur noch auf diese Reflektions-/Retroflektionseigenschaften der jeweiligen Oberfläche an, ob sie in weißem Licht normal erschien, oder grün leuchtete.

Wo jetzt der Vorteil ist (außer dass man leicht die Farbe wechseln kann), erschließt sich mir noch nicht so ganz. Ein gewöhnlicher grüner Hintergrund hätte es auch getan (und tat es ja beim anderen Fotografen auch). Aber es war halt interessant, eine neue Blitz- und Beleuchtungstechnik zu sehen und zu vertehen. Ich kannte die noch nicht.