Ansichten eines Informatikers

Die fehlende Vaterfigur

Hadmut
14.12.2018 1:38

Mal so, mal so, es wird immer einfach behauptet, was man gerade braucht.

Ich fand das ja schon immer absurd, dass man einerseits sagt, dass Kinder ganz wunderbar ohne Vater oder Mutter auskommen, wenn es um die Frage geht, ob homosexuelle Paare Kinder haben oder adoptieren dürfen/sollen. Da heißt es dann immer, das wäre überhaupt kein Problem, Kinder hätten überhaupt kein Problem damit oder keine Nachteile davon, mit zwei Müttern ohne Vater oder zwei Vätern ohne Mutter aufzuwachsen. Der ganze Vorbild-Quatsch würde ja ohnehin nur der Zementierung überkommener Geschlechterrollen dienen.

Wenn sie dann aber mal erwachsen sind und studiert haben, dann heißt es plötzlich, dass man eine Frauenquote im Vorstand bräuchte, weil erwachsene Frauen plötzlich ganz dolle weibliche Vorbilder bräuchten. Und erwachsene Frauen übrigens auch so doof sind, dass sie sich niemals einen Mann zum Vorbild nehmen könnten, sondern immer zuerst auf das Geschlecht ankäme. (Was die Frage aufwirft, warum, denn Frauen sind ja schon Frau, da ist das Geschlecht so ziemlich das einzige, wofür sie kein Vorbild mehr bräuchten.) Was übrigens der Grund ist, warum nie eine Frau auf dem Mond war. Henne-Ei-Problem. Oder Henne-Mond-Problem. Die sagten alle ab, weil sie erst ein Vorbild bräuchten. Man kann sich da schlecht schrittweise annähern, weil da nichts dazwischen ist.

Umso erstaunlicher, dass da jetzt eine kommt und meint, dass Islamismus und Rechtsradikalismus eigentlich nur eine Folge der fehlenden Vaterfigur sei:

Ich will das jetzt gar nicht mal kritisieren. Im Gegenteil, halten wir das einfach mal so fest: Islamisten und Rechtsradikale entstehen, wenn kein (!) Vater anwesend und Frauen mit der Erziehung überfordert sind. Sagt die da so. Das ist doch eine klare Aussage darüber, wer die kleinen Islamisten und Rechtsradikalen so macht.

Neulich hat schon mal irgendwo eine Araberin erklärt, dass in den Gesellschaftsschichten, in denen Islamisten entstehen, die als Kinder dazu gemacht werden, und dass Kinder dort allein von den Müttern erzogen werden. Wer bei Mutti aufwuchs, wird radikal und gesellschaftsfeindlich?

Ist das nicht mal ein Brüller-Thema für eine feministische Debatte?

Braucht man jetzt eigentlich Vorbilder oder braucht man sie nicht?