Ansichten eines Informatikers

Deep Fake

Hadmut
30.1.2019 23:39

Was bekommt man, wenn man Jennifer Lawrence mit Steve Buscemi kreuzt?

(Hier zum Vergleich das Original.)

Im Gegensatz zu den Deep-Fake-Pornos, die vor einiger Zeit mal als Test rumgingen, ist das schon ziemlich gut. Abgesehen davon, dass Buscemi im Lawrence-Body natürlich augenscheinlich grotesk und damit als Fake erkennbar ist, muss man schon genau hinschauen, um da noch Manipulation zu erkennen. Wäre es das Gesicht einer anderen, ähnlichen Frau gewesen, hätte man das ohne Hinweis sicherlich nicht mehr erkannt. Und das ist kein Rechenzentrums-Ding, sondern:

Ich finde den Tweet nicht mehr, aber vorhin stand irgendwo, dass das einer auf einem gewöhnlichen PC mit starker Graphikkarte erstellt hat, und zwar gerade mal ein paar Wochen nach einem Einführungstutorial. Das kann jetzt jeder, der zuhause einen ordentlichen PC hat und sich Zeit nimmt.

Von wegen Fotos und Videos als „Fakten”.

Dazu kommt dann auch das umgekehrte Phänomen, nämlich dass man echte (aber unbequeme) Aufnahmen als Fakes bezeichnet.

Bedenkt man, dass beispielweise aus dem linken Lager immer wieder Fälschungen wahrer Aussagen in Umlauf gesetzt werden, damit sich niemand mehr traut, sie zu sagen, weil man als Lügner oder Dummkopf, der drauf reingefallen ist, dasteht, dann ist es eine Frage der Zeit, bis echte kompromittierende Videos dadurch entwertet werden, dass man schnell einen Fake desselben in Umlauf setzt und dann all die Schlaumeier und Besserwisser sofort sagen „Wissen wir doch, ist eine Fälschung”. Leute, die sich schlau und überlegen vorkommen, sind am gefährlichsten.

In den USA haben sie jetzt Angst, dass man beim Wahlkampf 2020 mit solchen Fakes überschwemmt wird und man gar nicht mehr weiß, was man noch glauben kann und was nicht.