Ansichten eines Informatikers

Killen die Grünen gerade den Piratenrest?

Hadmut
28.3.2019 0:01

Noch eine Personalie.

Ich war doch neulich auf dieser Anhörung im Berliner Abgeordnetenhaus. Da war doch auch Julia Reda von den Piraten da, die sie gerade immer im Fernsehen zeigen, wenn es um diese Uploadfilter geht.

Da hatten sie schon sowas erwähnt, dass sie quasi als Externe für die Grünen unterwegs ist. Ich bekomme es nicht mehr exakt zusammen, vielleicht steht es im Wortprotokoll. Ich hatte mich da schon etwas gewundert, dass man in einer Partei Abgeordneter und für eine andere tätig sein kann, aber viel Unterschied zwischen Piraten und Grünen gibt es ja eh nicht. Ich hatte ja damals schon den Eindruck, dass die Piraten gezielt von den Grünen unterwandert und übernommen worden sind.

Nun geht gerade rum, dass Reda kurz vor der Europawahl mit Getöse bei den Piraten ausgetreten ist, es geht da um Vorwürfe sexueller Belästigung gegen ihren ehemaligen Büroleiter Gilles Bordelais. Sie sei sauer, weil die Piraten den nicht so abserviert haben, wie sie sich das wohl vorstellte. Nichts genaues weiß man nicht, aber wenn man sowas schon liest, stinkt das einerseits nach der Reaktion auf eine nicht erfolgreiche Beschuldigungskampagne.

Andererseits drängt sich bei mir der Gedanke auf, dass es darum gehen soll, einen Vorwand für einen opportunistischen Wechsel von den Piraten zu den Grünen zu schaffen, weil es vielleicht doch sehr billig aussehen würde, vor oder direkt nach der Wahl zu wechseln .

Etwas anders als in der FAZ steht es im Blog Piratensumpf:

Heute ist es Frau Reda, die nach einer verlorenen Abstimmung um Artikel 13 einen ihrer Ex-Mitarbeiter für das Scheitern verantwortlich macht. Der Stil ist insofern bemerkenswert, als dass sie ihre Pflichten verletzt hat und nun andere und sogar eine ganze Partei dafür verantwortlich macht.

Das kann man machen, es zeugt aber von sehr wenig Verantwortungsgefühl, sondern eher von verletzten Eitelkeiten. Eine Frau Reda, die sich seit Jahren um ihre Partei einen Dreck gekümmert hat, eine Frau, die auf keinerlei Einladungen der Partei reagierte, die sie letztendlich in das Europaparlament gebracht hat. Viel lieber sonnt sie sich im durchaus erwähnenswerten Erreichten zum Thema Urheberrecht, vergisst dabei aber, dass mit Dreck werfen eben auch schmutzige Hände machen bedeutet. Und genau diesen hat sie an der Hand. Oder wer war mit einer Antifa-Fahne im EU-Parlament zu sehen? Wer hat sich mit Linksextremen verbündet und stillschweigend alles hingenommen, was an Unmöglichkeiten, insbesondere aus der damals sehr großen Berliner Filterblase kam?

Frau Reda hat es hervorragend vermocht, ihrer Partei jetzt einen Bärendienst zu erweisen, indem sie endlich ausgetreten ist. Der Austritt war besiegelte Sache seit 2014, nur der genaue Zeitpunkt stand noch nicht fest. Es würde aber in jedem Fall kurz vor den Europa-Wahlen sein, so viel war seit Jahren sicher. […]

Der Politik der Grünen und insbesondere Julia Reda ist es hier egal, ob ein Mensch in Grund und Boden diffamiert wird. Es ist eine Vorverurteilung eines Menschen, der sicherlich Fehler gemacht hat. Ein Vergleich zu Kachelmann lässt hier grüßen, auch er wurde von der Gesellschaft vorverurteilt, am Ende aber freigesprochen.

Ein interessanter Punkt.

Da wird anscheinend mal wieder die alte Masche Belästigung gezogen, bis das geklärt ist, ist die Wahl vorbei. Und dann ist wohl auch ein Schuldiger gefunden, warum die Kampagne gegen Artikel 13 nicht erfolgreich war.

Wahrscheinlich bleibt nach der Wahl von den Piraten dann auch nichts mehr übrig.