Ansichten eines Informatikers

Madonna

Hadmut
19.5.2019 17:31

Eine Anmerkung.

Naja, es hat sich ja nun rumgesprochen und wurde offenbar nicht nur von mir, sondern in der Breite so wahrgenommen, dass Madonna gestern abend schief gesungen hat. Peter Urban meinte ja hinter so extrem diplomatisch, dass ja nun jeder gehört habe, dass hier live gesungen werde.

Die Presse schreibt, damit hätte sich Madonna selbst ihre Karriere beendet.

Manche meinten, die konnte eh noch nie singen. Was nicht ganz stimmt. Am Anfang ihrer Karriere war sie bekannt dafür, schlecht und falsch zu singen, aber ich kann mich noch erinnern, während des Studiums regelmäßig abends bei den Mädels aus dem Studiengang rumgehangen zu haben und eine legte mal eine Platte oder CD auf und fragte, ob ich hören könnte, wer da singt. Ich weiß nicht mehr, welches Lied das war, aber es war richtig gut. Schöne Stimme. Die erklärte mir dann, dass Madonna eine Pause gemacht hatte und hinterher plötzlich richtig gut singen konnte. Damals gingen wir davon aus, dass die vom ersten Reichtum Gesangsunterricht genommen und das richtig gelernt hatte. Das war aber vor Milli Vanilli. Heute würde man fragen, ob sie selbst singt. Oder ob das durch den – Grr, haben den Namen des Gerätes vergessen, Vocoder oder Auto-Tune oder so ähnlich – Gesangsputzer läuft. Es gibt Geräte, die schrägen Gesang in Echtzeit geradeziehen. Die Dinger wurden bekannt, als Cher 1998 mit ihrem Believe rauskam. Der seltsame elektronische Sound wird von so einem Gerät erzeugt, das absichtlich falsch, nämlich zu stark eingestellt ist. Cher hat das mal in irgendeinem Interview erklärt. Sie bräuchte sowas nicht und würde das auch nicht verwenden (kann man glauben oder auch nicht), und hätte den Song zunächst normal aufgenommen, da hätten sie daran noch nicht gedacht. Aber es hätte noch etwas gefehlt. Dann wäre einer auf diese Idee gekommen und es hätte ihr sofort gefallen. Wie auch immer, dadurch wurden die Dinger erst bekannt, weil es da eben kreativ und so stark eingesetzt wird, dass man es nicht überhören kann. Vorher wusste das kaum jemand, dass viele schlicht mogeln.

Ich bekam allerdings auch Zuschriften, und solche Kommentare findet man auch an den Zeitungsartikeln, von begeisterten Madonna-Fans, die das bis auf den ersten Ton ganz toll fanden oder der Meinung waren, daran war der Toningenieur schuld, denn so singt man falsch, wenn man sich selbst nicht hört. Was dann aber auch Madonnas Problem wäre, denn sie reist ja mit eigenem Personal an und hatte vorher – Peter Urban hatte das ja erwähnt – für ausgiebige Proben alle rausgeworfen, alle mussten die Halle verlassen.

Manche fragten, ob sie das überhaupt war. Ich hatte mich auch vorher schon gewundert, dass dieses glattgezogene Mädchen, das da vorher zum Gespräch stand, eine 60-Jährige sein soll. Mir ging schon die Frage durch den Kopf, ob die eine Augenklappe trägt, weil da was mit dem Abnäher schief ging.

Nun fiel mir aber etwas auf. Einer hatte mir schon geschrieben, dass sie doch eigentlich ganz toll singen könnte, es hätte eigentlich wie bei der Met-Gala 2018 laufen sollen. Das wäre doch prima.

Prima?

Find ich nicht.

Zwar besser, sie trifft die Töne. Aber das, was manche gestern abend bemängelten, nämlich diese Kurzatmigkeit, ist da deutlich zu hören. Sie schafft es bei fast keinem Satz, den bis zu Ende zu singen, da geht immer vorher die Luft aus. Das letzte Wort wird immer abgeschnitten.

Und es fällt auf, dass sie sich erst nach dem Gesang bewegt. Vorher steht sie nur da oder geht vorsichtig seitwärts immer ein Schrittchen, eine einzelne Stufe, die Treppe runter. Und ist trotzdem hörbar außer Atem. Die ganze Action machen die Tänzer außemrum. Was auch gestern abend bemängelt wurde.

Meine Einschätzung: Die ist nicht gesund. Der geht’s nicht gut.