Puuuh, war das anstrengend…
Ich hoffe ja mal, dass jetzt erst mal Ruhe einkehrt.[Nachtrag]
Ich kann es nicht anders sagen: Ich fand das letzte halbe Jahr doch ziemlich anstrengend und fühle mich etwas erschöpft.
Was in der letzten Zeit an linkem Aktivismus, an Kampagnen und Mediendauerfeuer auf uns einprasselte, war weit außerhalb dessen, was gesellschaftlich noch gesund oder erträglich sein kann. Diverse Leute und diverse Geldquellen donnern uns mit Aktionen zu nach dem Motto: Irgendwas geht immer, letztlich bleibt ein Fünftel tatsächlich hängen, also machen wir fünfmal so viel.
Ich bin mit der Menge der Hinweise und Vorgänge und Quellen nicht mehr nachgekommen, obwohl ich mir wirklich Mühe gegeben und Zeit genommen habe, das möglichst gut abzuarbeiten. Trotzdem konnte ich nur einen kleinen Teil abdecken.
Darüber sind viele Sachen liegen geblieben oder hinten runtergekippt.
Ich wollte eigentlich viel mehr über Fotographie machen und habe zu Neuseeland nicht mal die Hälfte dessen geschafft, was ich eigentlich an Bildern und Videos zeigen wollte. Ich weiß nicht, ob es das noch bringt. Wenn man live aus dem Urlaub berichtet, dann hat das noch Witz, wenn man zeigt, dass sich eine Entenmutter mit ihren Küken direkt vor meiner Wohnmobiltür niedergelassen hatte („Damenbesuch”) und nicht die geringste Scheu hatte. Mit einem Dreiviertel Jahr Verspätung ist das keine Nachricht mehr.
Aber für mich hatten die Vorgänge hier einfach Priorität.
Vor allem deshalb, weil ich mich als Bürger da irgendwie – mmh, ja , wie nennt man das – überrumpelt, über den Haufen gerannt, vergewaltigt oder sowas fühlte?
Der harte Teil des Wahljahrs liegt hinter uns. Im September kommen noch Brandenburg und Sachsen, im Oktober Thüringen. Zu Sachsen fällt mir noch was ein. Aber das hat ja noch Zeit und nicht das Gewicht.
Ich unterstelle mal, dass all diese Aktionen und Kampagnen ja vor allem auch die Urheber Zeit, Geld, Energie kosten und die erst mal ablassen, wenn der Wahl-Nutzen weg ist.
Insofern vermute ich mal, dass das Thema Klima jetzt erst mal nachlässt. Denn nichts ist schlimmer für Parteien, als nach den Wahlen an das erinnert zu werden, was sie vor den Wahlen forderten oder versprochen haben.
Ich nehme an, dass jetzt eher eine ruhigere Phase folgt, und deshalb eher Analysen des Passierten erfolgen als das viel Neues passiert. Freilich kann (und werde) ich mich irren, aber zumindest sehe ich gerade nicht unmittelbar, wo es herkommt.
Vielleicht sind jetzt auch ein paar neue Themen drin.
Vielleicht komme ich dann jetzt auch endlich mal zu dem, was ich sonst noch so machen wollte.
Aber es war schon so, dass ich dieses Propaganda-Stakkato als sehr aufdringlich und verlogen empfunden habe, und dementsprechend meine Medien-, Parteien- und Politikverachtung wirklich voll austrainiert ist.
Nachtrag:
Mir ist eingefallen, wo ich mich geirrt haben werde: Die Bundesregierung oder zumindest die Koalition wird zusammenbrechen und Neuwahlen werden erforderlich werden.
Dann wird der Scheiß von vorne losgehen, aber wohl nicht mehr in vollem Tempo. Ich glaube, dass auch die Parteien ausgelaugt sind und denen nichts mehr einfällt. Merkel wird irgendwann gehen und dann wird die CDU merken, dass sie nicht mehr weiß, wer sie ist.
Der verbliebende Aspekt der SPD besteht in ihrer Politnekrose.
In Berlin sind die Grünen jetzt stärkste Partei.
Ich hatte eigentlich damit gerechnet, aber vielleicht kommt das ja noch, dass die deutschlandweit stärksten Parteien Grüne und AfD werden.