Ansichten eines Informatikers

Big trouble in little denmark

Hadmut
5.8.2019 1:25

Oh. Die Nummer mit der Justizdatenpanne scheint zu stimmen.

Die Leser waren fleißig:

Eine dänische Zeitung hat darüber geschrieben.

Die müssen jetzt etwa 10.000 Fälle von 2012-2019, in denen Telekommunikationsdaten verwendet wurden (nicht ganz klar: oder die der 10.000, in denen sie verwendet wurden) neu aufrollen, und die warten jetzt bei Aussagen erst mal, bis ein neuer Justizminister da ist.

Ob es tatsächlich Fehlverurteilungen oder -freisprüche gab, wissen sie wohl noch nicht so genau.

Die Frankfurter Rundschau hat wohl auch drüber geschrieben. Auf deren Geschreibe gebe ich nicht viel, aber sieht aus, als hätten sie es nur übersetzt.

Ein weiterer Leser schreibt, dass auch das dänische Fernsehen darüber berichtet habe:

https://www.dr.dk/nyheder/indland/efter-politiets-data-fejl-forsvarsadvokaters-telefoner-gloeder

(Telefone der Verteidiger glühen…) es soll sich um 10.000 Fälle handeln, die geprüft werden müssen

DR = Dänisches Fernsehen (und Radio)

der Fehler soll schon 2018 entdeckt worden und im März 2019 behoben worden sein sein:

https://www.dr.dk/nyheder/indland/it-fejl-hos-politiet-blev-opdaget-i-2018-efterforskere-manglede-data-og-raabte-op

https://www.dr.dk/nyheder/indland/datafejl-kan-have-givet-forkerte-domme-i-syv-ar

https://www.dr.dk/nyheder/indland/endnu-en-fejl-politiet-mangler-data-fra-teleselskaber-om-ny-type-opkald

Was für mich jetzt die Frage aufwirft, ob damit deren Justizsystem zusammenbricht, sollten da viele Fälle tatsächlich betroffen sein und neu aufgewickelt werden müssen.

Sollten da in größerer Zahl Leute falsch verurteilt oder freigesprochen worden sein, dürfte damit auch das Vertrauen in die Justiz zusammenbrechen.

Es scheint auch so zu sein, dass sich das „bis ein neuer Justizminister da ist” auf Wahlen bezieht. Die Polizei scheint das Problem drei Monate vor einer Wahl entdeckt zu haben, es aber bis zu den Wahlen verschwiegen haben.

Heiße Nummer.