Ansichten eines Informatikers

Gender-Ende und andere Notwenden

Hadmut
4.9.2019 23:32

Die linke Landschaft verändert sich ziemlich flott.

Im ZDF läuft gerade die zutiefst verachtungswürdige Dunja Hayali, und wen hat sie eingeladen? Jörg Meuthen von der AfD. Und obwohl man merkt, dass ihr nicht passt, was er sagt und sie immer wieder mal reingrätschen will, gibt sie sich sichtlich – auch sichtlich unwohl – Mühe, den als normalen Studiogast darzustellen und zu behandeln. Zumal der sich ja auch eloquent geben und ordentlich erklären kann. Bedenkt man aber, wie herablassend und giftspuckend die noch bis vor kurzem über Sachsen, Pegida und so weiter berichtet hat, und den jetzt so als (zumindest gespielt) normalen Gesprächspartner dahinsetzt, deutet auf eine ziemliche Wendehalsigkeit (oder wie schon erwähnt: Angst) hin.

Vermutlich wird auch die Schriftpresse solche Wenden hinlegen, denn mir schreibt einer (ich muss den Text aber nochmal lesen, ich hab’s nicht verstanden und die Belege nicht gefunden), dass in der Presse gerade eine Heiden-Angst herrscht, weil es den festen Plan gibt/gab, die sterbende Presse aus Zwangsbeiträgen oder Steuern künstlich durchzufüttern, die AfD da aber nicht mitmache, der Plan also möglicherweise nicht durchführbar und die Presse der wohlverdienten Pleite geweit wäre, was wohl dazu führe, dass die sich gerade alle ihre Fähnchen neu ausrichten und sich nun der AfD anbiedern werden.

Der Brüller mit Schlagsahne ist aber, dass die TAZ schreibt, dass die LINKE künftig auf die Gender-Sprache verzichten will.

Wie bitte!? Was?

Nochmal:

Kein *, kein Binnen-I, kein _: Die Linkspartei will auf ihren Webseiten künftig darauf verzichten, trans, inter und queere Menschen explizit einzuschließen. Die vereinfachte Schreibweise soll es Menschen mit Behinderungen erleichtern, Dokumente im Internet zu lesen. In dem Konzept zur Teilhabe, welches der Parteivorstand am Sonntag verabschiedete, heißt es: „Im Interesse des flüssigen Lesens und der Maschinenlesbarkeit ist auf eine ‚gegenderte‘ Schreibweise zu verzichten. Es ist also stets von ‚Nutzerinnen und Nutzer‘ zu schreiben.“

Der Beschluss ist Teil der Novellierung des Teilhabekonzepts von 2014. „Wir als queerinklusive Feministinnen innerhalb der Partei sind natürlich nicht zufrieden mit dieser Schreibweise“, so Fraktionsvize Cornelia Möhring. Man sehe aber, dass keine trans- und interfeindliche Motivation zugrunde liege, sondern ein Interesse an der Inklusion aller Menschen. „Das begrüße ich.“ […]

Gegenderte und barrierefreie Sprache sind derzeit nur bedingt kompatibel. So kann etwa die Software von Vorlesegeräten, die blinde Menschen nutzen, um Dokumente im Internet zu erschließen, Sonderzeichen nur sperrig übersetzen. So würde das Wort Polizist*innen per Sprachausgabe als „Polizist Stern innen“ gelesen.

Ach, echt jetzt?

Erst war jahrelang dasselbe Lager für Gendersprache und einfache Sprache, und jetzt wollen sie direkt nach der Wahl gemerkt haben, dass das ja eigentlich unverträglich ist?

Geht’s da wirklich um Blinde?

Oder geht’s nicht doch eher um Sachsen und die anderen Bundesländer?

Ich da gerade Panik angesagt, weil die Wahlen gezeigt haben, dass man mit dem galoppierenden linken Schwachsinn die Leute einfach vertreibt? Dass es nämlich keinen Rechtsruck, sondern eine Linksflucht gibt, für die Linke selbst und ganz allein verantwortlich sind?

Sind da jetzt vielleicht insgesamt aus schierer Existenzangst ein paar Lampen angegangen?

Ich bin mal gespannt, wann die LINKEN behaupten, Gender und Feminismus sei eine Erfindung der Rechten gewesen und ihnen sei zu danken, dass das abgeschafft wurde.

Eurasien war nie im Krieg mit Ozeanien.