End of DSLR eingeläutet?
Höchstvermutlich ja.
Ein eigentlich nicht überraschender, aber doch beachtlicher Kommentar auf dpreview.
Obwohl die neue Nikon Z50 eigentlich nur eine kleine, handliche Kamera ist, betrachtet sie der Autor als die Kamera, die den endgültigen Schwenk der Branche zu spiegellosen Kameras hin markiert. Denn damit habe Nikon im Prinzip den Endpunkt unter seine alten Systeme gesetzt.
Gesagt haben die das bei Nikon so zwar nicht, aber es ergibt sich, weil die alten Objektive an die neuen Z-Kameras passen (mit Adapter), aber nicht umgekehrt (geht nicht, wegen des kurzen Auflagemaßes.)
Damit dürfte die Nikon D5600 ihren Nachfolger gefunden haben und sich vermutlich kaum noch jemand finden, der sie dann noch kauft, weil die neue gleichzeitig besser ist, mehr kann, trotzdem kleiner und leichter, allerdings nach angekündigtem Preis das doppelte kostet. Den Preis werden sie aber nicht oben lassen, das sieht man schon daran, dass ein paar teure Dinge fehlen. Die wird jetzt noch zum Weihnachtsgeschäft rausgehauen, und man wird natürlich auch die Bestände an den älteren Spiegelreflex-Kameras und -objektiven im Weihnachtsgeschäft zu verkaufen suchen, aber im Prinzip muss Nikon klar sein, dass sie sich mit dem neuen Modell selbst das Wasser für die alten Modelle abgraben. Und dass sie gerade wie verrückt neue Z-Objektive entwickeln, die nur an die neuen Kameras passen, zeigt wohin es geht.
Sony ist voll auf dem spiegellosen Trip, die lassen da die alten Spiegelreflexkameras und A-Mount-Objektive einfach stillschweigend wegverhungern.
Canon hat auch was, die machen den Umstieg etwas sanfter und unauffälliger, vor allem ändern sie das Gehäuse der Kameras nicht so deutlich, bei denen bin ich aber nicht so im Bilde.
Panasonic und Olympus sind schon seit Jahren auf spiegellos abonniert.
Fuji ist auch schon drauf. Leica hat zumindest auch was im Angebot.
Das dürfte es dann wohl wirklich gewesen sein. Vor Weihnachten werden sie das ganz sicher nicht sagen, sonst würden sie ja auf den Beständen sitzen bleiben, aber es ist davon auszugehen, dass 2020 das Sterben der Spiegelreflexkameras stattfindet.
Beachtlicherweise erwähnen sie, dass es Pentax wohl nicht halten wird, weil die anscheinend noch nur Spiegelreflexkameras haben, aber Pentax an sich ist sowieso nicht mehr das, was Pentax eignetlich war, weil die erst an Hoya und dann an Ricoh verkauft wurden. Neulich gab es aber das unbestätigte Gerücht, dass Ricoh zwar den technischen Kram gekauft hat, die Namensrechte für Pentax aber bei Hoya bliebe und Ricoh sie nur bis 2020 hat, es also schon deshalb keine neuen Pentax-Kameras mehr gibt, weil Ricoh sie bald nicht mehr Pentax nennen dürfte. Ob es da auf dem schrumpfenden Kameramarkt aber noch was neues gibt, wäre fraglich.
Sagen wir es so:
Ich würde im Moment (und auch in Zukunft) keine Spiegelreflexkamera mehr kaufen, es sei denn, ich komme wirklich zum Spottpreis noch an eine D850.
Die neuen überzeugen mich jetzt technisch noch nicht so recht, preislich gar nicht.
Meine Weihnachtsempfehlung wäre deshalb eindeutig: Wenn man nicht dringend was braucht, gar nichts kaufen.
Wenn überhaupt, dann nach Weihnachten oder im nächsten Jahr.
Und dann wird man Preise und Leistungen vergleichen müssen, mit Blick auf das, was man an Objektiven rumstehen hat.
Für interessant halte ich im Moment entgegen meiner Qualitätsüberzeugung von mindestens Vollformat derzeit zwei Kameras mit Sensoren im APS-C-Format: Nikon Z50 und Sony A6600. Sony hat etwas Objektivarmut und ist trotzdem teuer, erscheint mir aber zumindest beim derzeitigen Wissensstand technisch etwas besser. Dafür haben sie aber auch noch kleinere, günstigere Modelle wie A6400. Canon und Fuji haben sicher auch gute Sachen, aber die habe ich nicht im Blick. Panasonic hat gerade im bezahlbaren Bereich wenig Frisches. Das S-System ist ohne Frage sehr gut, aber zu groß, zu schwer, viel zu teuer.
Ich bleibe bei meiner Empfehlung: Auf Weihnachten sollte man schlichtweg pfeifen.