Die Eskalation von der sexuellen Belästigung zur Morddrohung
Fällt mir gerade so auf, besonders an den Fernsehnachrichten. [Nachtrag]
Neulich hatten wir noch #MeToo, da musst jede, die was auf sich hielt und die zur moralisch-politisch-korrekten High Society gehören wollte, versichern, sexuell belästigt worden zu sein. Wer nicht behaupten konnte, sexuell belästigt worden zu sein, wurde schnell ausgegrenzt, ausgelacht, stand in Verdacht, an seinem Lifting gespart zu haben. Selbst die zerknautschteste alte Schachtel behauptete noch alte Erinnerungen, ja, damals, gleich nach dem Krieg, da hat mir mal einer an den Arsch gefasst. Oder in den Ausschnitt geguckt. Seitdem waren die Arschbacken nie wieder gleich groß. Bei Vollmond kann man den Handabdruck noch heute sehen.
Ja, wie man so schön sagt, das schlimmste an der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz ist, dabei übergangen zu werden.
Was soll’n sie auch sagen? Ich war damals nicht so hübsch, so dick, und die Zähne und die dicke Brille und die Pickel … nein, mich hat keiner belästigt. Ich hab’ keinen abbekommen.
Ich war mal auf einer Gender-Verstaltung der Piraten, da haben die die Leute zu Dreiergruppen zusammengefasst, die sich dann gegenseitig auditieren mussten, dass sie auch korrekte Belästigungserfahrungen vortrugen. Jeder. Die Frauen als Opferanklagen, die Männer als Täterbeichten. Die waren damals fuchsteufelswild, als ich mich weigerte, an ihren Klapsmühlspielen teilzunehmen. Dafür habe ich während der Balzkriege zu Schul- und Studienzeiten nicht wenige erlebt, die tödlich beleidigt und zutiefst gekränkt darüber waren, dass man nicht gleich über sie hergefallen war oder sie wenigstens begrapscht hatte, weil sie sich für den unwiderstehlichen Hauptgewinn gehalten hatten. Das sind dann die, die besonders gefährlich sind, weil sie versuchen, gleichzeitig Rache und ihre Werterhöhung zu betreiben, indem sie was behaupten.
Scheint im Moment aber gerade etwas aus der Mode gekommen zu sein und sich abgenutzt zu haben.
Nun ruft jeder, der wichtig und in den Nachrichten sein will, dass er Morddrohungen bekommen habe.
Wer keine bekommt, ist nicht angesagt.
Nachprüfbar ist da gar nichts. Kein Faktencheck oder sowas. Genausowenig wie bei den feministischen Jammerarien über Hate-Schriften. Da weiß man auch nie, ob sie echt sind und wer sie geschrieben hat. Aber man weiß, dass es viele gibt, die am „Kampf gegen Rechts” verdienen und ein gerüttelt Interesse daran haben, das Thema heiß zu halten.
Im Prinzip sind Morddrohungen ja die Wertemaßstäbe der Post-Likes-Ära.
Bisher bekomme ich immer Spam, in der mir Leute anbieten, dass ich mir Likes und Follower und Views zu Hunderttausenden einkaufen kann.
Bin mal gespannt, wann mir angeboten wird, dass ich mir preisgünstig Morddrohungen bester Qualität schicken lassen kann.
Nachtrag:
Vorhin haben die ZDF heute Nachrichten darüber berichtet, wie schlimm das alles wäre mit den Morddrohungen. Keinerlei Zweifel, weil natürlich alles von Rechts.
Jetzt kommt ZDF WISO damit, dass Hotelbewertungen im Internet oft gefälscht sind und man sich ganz billig Fakes einkaufen kann, um als wichtig zu erscheinen. Nichts könne man im Internet noch glauben.
Auf die Idee, dass Morddrohungen gegen Politiker sowas wie Hotelbewertungen für Hotels im Wettbewerb sein könnten, kommen die nicht.