„Unwiederbringlich verloren”
Wir hatten es ja neulich von den Problemen mit den Computern beim Berliner Kammergericht.
Die Berliner Polizei ist da schon weiter.
Die Berliner Polizei ließ von Windows 7 auf Windows 10 upgraden. Oder nein, andersherum, da installierte einer auf deren Rechner ein neues Betriebssystem, ohne dass die davon wussten.
Und jetzt sind die Daten auf dem Rechner eben futsch.
Es geht um sogenannte vorgangsrelevante Daten, Notizen und Auswertungen von Beamten zu Ermittlungen gegen Intensivtäter, zu Betrugsfällen und zu Raub. Durch ein Update der Computer von Windows 7 zu Windows 10 bei der Kriminalpolizei in der Direktion 2 sind am Wochenende diese Daten gelöscht worden.
Gespeichert waren die Daten auf den lokalen Festplatten der Computer, mit dem Update ist gesammeltes Ermittlerwissen von unzähligen Beamten nun unwiederbringlich verloren.
In der Direktion 2 hat der Vorgang massiven Unmut ausgelöst. Ein IT-Mitarbeiter sei einfach in die Büros gegangen und habe ohne Datensicherung die Computer überspielt. Vorabinformationen oder Absprachen, dass die Umstellung an diesem Wochenende vorgenommen werden sollte, habe es nicht gegeben.
Ja, mal abgesehen davon, dass sowas richtig Mist ist – wieso geht der einfach in die Büros und installiert ohne Datensicherung die Computer neu? – stellt sich die Frage, warum sie generell keine Datensicherung zu haben scheinen. Kann ja auch mal einfach so kaputtgehen.
Gut, nun könnte man sagen, die verschiedenen Rechner haben sich gegenseitig gesichert, wenn man es genau liest, geht es um mehrere Rechner. Die könnte man ja quasi als schlechtes Backup untereinander ansehen.
Ende Oktober gab es Tipps für den Umgang mit den Daten
Ohnehin dürften wichtige dienstliche Daten nicht auf den lokalen Festplatten, sondern nur auf den Servern gespeichert werden. Daher sollten diese Daten von der Löschung nicht betroffen sein, erklärte der Sprecher weiter. Zudem habe die IT-Abteilung allen Bediensteten ein „Tool“ zur Verfügung gestellt, mit dem lokale Daten, Verknüpfungen und Favoriten vorab gesichert werden konnten.
Ja, das wäre mal eine Idee. Womöglich hatte der, der den Update gemacht hat, sich darauf verlassen.
Nach einer allgemeinen E-Mail, in der das Update auf Windows 10 angekündigt worden sei, habe es vom örtlich zuständigen IT-Verantwortlichen Ende Oktober eine weitere E-Mail gegeben mit Hinweisen, wie mit den Daten umzugehen sei.
Ähm…ja.
Und da heißt es immer, wir wollten bei der IT ganz vorne mitspielen, so mit KI und Zugriff auf die vollen, fetten Big Data auf Weltniveau. Vielleicht sollten wir erst mal auf kleiner Flamme anfangen und Backups von PCs üben. Und die Politik meint, wir sollten die Spitzenposition halten. Über Merkels Geschwätz habe ich ja auch schon einiges gesagt.
Wollen wir hoffen, dass sie sich beim Putzen der Pistolen besser absprechen. Sonst ist noch einer tot und sie beschweren, sich, dass die übliche Mail, dass die Knarre geladen war, nicht mit genauem Datum rumging.
Viel mehr Sorgfalt als auf das Backup der Ermittlungsrechner haben sie übrigens darauf verwandt, sich zu Ehren der Polizeipräsidentin gendergerecht umzubenennen.
Man muss einfach Prioritäten setzen.