Eine Bilanz zwischen MINT und Geisteswissenschaften
Nur mal so.
Ein Soziodepp hat mich auf Twitter gerade dumm angemacht, weil ich auf einen Polittweet der FDP geantwortet hatte. Die FDP meint, dass die Schulen nicht funktionieren, weil die immer noch mit Overhead-Projektoren arbeiten müssten, während in anderen Ländern total moderne elektronische Medien an den Schulen normal sind. Irgendeiner schrieb irgendwo, dass sie einen Gaststudenten aus Asien am Institut hatten, der nicht mal gewusst hätte, was das Ding überhaupt ist.
Ich hatte eingewandt, dass wir früher auch alte Technik hatten und trotzdem besser in der Schule waren. Ich finde neue Medien zwar auch schön, weigere mich aber, die politisch und geisteswissenschaftlich verursachten katastrophalen Schulergebnisse auf die technische Ausstattung der Schulen zu schieben, sonst hätte es ja bis Ende des 20. Jahrhunderts überhaupt keine ordentliche Schulbildung geben können. Bei uns waren damals sogar die Overhead-Projektoren lange Zeit Ausnahme, weil die im Lehrerzimmer standen und der Lehrer die immer reservieren und mitschleppen musste. Mit dem Umzug der Schule in das neue Bildungszentrum hatten wir dann sogar moderne „Medientische” als Lehrertische, heißt: Man konnte die abschließbare Tischplatte aufschieben und dann auf einer Hebemechanik einen Overhead-Projektor herausfahren, der im Tisch eingebaut war. Der Gedanke war, dass jede Klasse einen eigenen hat und der Lehrer die nicht mehr rumtragen muss. Aber erst fehlten die Projektoren, und als wir sie dann hatten, wurden die auch nur selten benutzt, weil man halt doch etwas abdunkel muss und das eigentlich nicht so der Brüller war. Bei uns waren noch Tafel und Kreide angesagt und Material per Matrizen-Alkohol-Umdruck. In Bio hatten die Lehrer einen riesigen Sammelkasten von großen Stempeln, mit denen sie uns dann einfach die Abbildungen in die Schulhefte stempelten, wo wir sie dann beschrifteten. Und Schweineaugen und sowas haben wir noch selbst seziert.
Trotzdem konnten wir alle nach der ersten Klasse lesen und handwerklich schreiben, nach der dritten Klasse ordentlich und orthographisch schreiben, nach der vierten richtig gut rechnen und sogar etwas englisch, und zum Abi waren wir alle hochschulreif, wir konnte uns einfach in der Universität in die Vorlesungen setzen. Keine Zwischenkurse oder sowas. Analphabetentum gab es zu meiner Schulzeit überhaupt nicht, undenkbar, schon in der Grundschule eigentlich nicht möglich, ich habe allerdings dann trotzdem bei der Bundeswehr ein paar Exemplare erlebt, die aber alle eigentlich kaum auf der Schule waren. Analphabetismus trotz Schule gab es nicht.
Einer dieser Soziospinner wollte mich deshalb so als einen „Früher-war-alles-besser”-Knacker hinstellen. So nach dem Motto, wer auch nur irgendetwas erwähnt, was schlechter geworden sein könnte, der stellt gleich alles als „früher war alles besser” hin. Typischer Bildungsversager.
Brachial dumm finde ich es, so einen Vorwurf ausgerechnet mir, einem Informatiker, zu machen, wo doch gerade die Informatiker die sind, die alles umbauen und erneuern. Ausgerechnet einem Informatiker eine – berufsunverträgliche – Früher-war-alles-besser-Haltung vorzuhalten, setzt schon enorme, geradezu geisteswissenschaftliche Dummheit voraus.
MINT-Fächer
Alles, was wir heute sind, unsere gesamte moderne Gesellschaft, wurde in den letzten etwa 300 Jahren von den Natur- und Ingenieurwissenschaften gemacht, geprägt, erfunden. Zentrale Entwicklungen waren Fein- und Schwermechanik/Maschinenbau, Dampfmaschinen, Verbrennungsmotoren, Elektrizität, Funktechnik, Computer.
Wenn ich allein an die letzten 50 Jahre, meine Lebenszeit, was ich miterlebt habe, denke: Raumfahrt, Mondlandung, Computer, Internet, Miniaturisierung, Digitalisierung, Softwaretechnik, Mobilfunk, Satelliten, GPS, Farb- und Digitalfernsehen, Digitalfotografie, Speichertechnik, milliardenfache Rechenleistung und Speicherkapazität, jedes Handy steckt ein Rechenzentrum von früher locker in die Tasche, wir können Flugzeuge wie einen A380 einfach am Computer entwerfen, der bei seinem Jungfernflug einfach so abhebt und ganz normal 4 Stunden rumfliegen kann. Wir können Sonden zum Mars schicken und treffen den Mars nicht nur, sondern können da monate- und jahrelang rumfahren, rumschlecken und fotografieren. Ich kann in nahezu jedes Land telefonieren, egal wo ich bin, höre australisches Radio und kann mit Menschen der ganzen Welt kommunizieren, kann googeln oder eben dieses Blog hier betreiben, das es mir erlaubt, als Ein-Mann-Betrieb und unabhängig von Staatsmedien und großen Verlagen nach Feierabend, preisgünstig und in Sekundenschnelle meine Meinung so kundzutun, dass ich Rückmeldungen von allen Kontinenten der Welt bekomme.
Ich habe oft geschrieben, dass ich zwar mit unserer Gesellschaft und unserem Staat unzufrieden, ziemlich zufrieden aber mit der Wahl meines Geburtsjahres bin, weil ich nicht nur Frieden und zumindest gewissen Wohlstand (keine Hungersnot) hatte, sondern auch die wohl rasanteste Zeit der Fortentwicklung miterlebt habe, die die Menschheit je hatte und nach meiner Einschätzung auf lange Zeit haben wird. Es wäre von Vorteil gewesen, 10 Jahre vorher geboren zu sein um noch Milliardär wie Bill Gates oder wie bei SAP zu werden, oder 10 Jahre später, um bei Aufkommen des Internet im richtigen Alter wie Mark Zuckerberg gewesen zu sein. Rein wirtschaftlich waren wir etwas Pechvögel, weil wir für die Computerwelle noch zu jung und für die Internetwelle schon zu alt und im Beruf waren, und wir damals, als wir so im richtigen Alter waren, gerade so in die geplatzte Dotcom-Blase liefen, als man von IT erst mal ein paar Jahre lang nichts mehr hören wollte. Wir waren dann dummerweise alle schon fest eingebunden, als man für das Ausnutzen des aufkommenden Internet-Booms hätte frei sein und viel Zeit haben müssen.
Aber ansonsten bin ich sehr zufrieden, ich habe mehr Entwicklungen und neue Dinge erlebt, als wohl kaum ein Mensch in der Geschichte zuvor, von der Erfindung des Feuers vielleicht mal abgesehen, aber das dürfte auch gedauert haben, bis die Kochrezepte beisammen waren. Wenn ich allein überlege, was sich in den letzten 20 Jahren alles geändert hat, und an wievielem davon ich mitgebaut habe…
Und dann kommt dieses Superarschloch von einem hirnverbrannten Geisteswissenschaftler daher und wirft mir eine Früher-war-alles-Besser-Haltung vor. Diese Leute sind so unfassbar dumm, aber nehmen für sich in Anspruch, über die Schulausbildung der Kinder bestimmen zu können und allein zu wissen, wie Pädagogik ginge.
Früher war wirklich nicht alles besser. Aber manches. Behaupten ja auch die Klimafuzzis.
Geisteswissenschaften
Lasst es mich mal so sagen: Ich sehe sehr viele Verbesserungen in den letzten 50 Jahren, aber praktisch alles, was mir dazu spontan einfällt, geht auf das Konto der MINT-Fächer.
Von den Geisteswissenschaften fiele mir jetzt keinerlei Beitrag, keinerlei Nutzen ein. Kein Fortschritt. Die hängen in ihrem Marxismus und dem Geschwätz eines Michel Foucault fest und rezitieren endlos das Geschwätz anderer, meist toter Leute, ohne jemals zu prüfen, ob es überhaupt stimmt und richtig ist. Ich sehe überhaupt nicht, nicht im Ansatz (wer anderer Meinung ist, möge das eben darstellen), was diese Leute hervorbringen würden oder wozu sie gut wären. Ich sehe nur einen Haufen ideologosierter Idioten, die dummes Zeug reden, und nichts als Streit und Schaden verursachen.
DDR, Marxismus, 68er, RAF, Terrorismus, der ganze Feminismus- und Genderquatsch, Migrationskrise, political correctness, miserabelster Pseudojournalismus, Redeverbote … und natürlich ruinierte Schulausbildungen und bekloppte ideologisierte Lehrerschaften, die Kinder auf Gender und Klimafreitag abrichten, aber Rechtschreibung nach Lust und Laune vorgeben. Und dann noch die Philosophen, von denen auch nur dümmstes Geschwätz kommt, das im den meisten Fällen zum Wohle der Öffentlichkeit wenigstens noch so verschwurbelt ausfällt, dass man es nicht gleich versteht.
Ich sehe da nur Negativposten.
Ich halte insbesondere die Sozial-, aber eben auch die Geisteswissenschaften der letzten 50 Jahre für einen Totalausfall. Das Ergebnis der Zusammenrottung, als sich die Dummen mit den Dümmeren verbündet haben.
Oh, ja, ich weiß, jetzt kommen wieder die Zuschriften, es gäbe doch auch schlaue Leute, ich sollte doch mal den Prof. X oder den Y lesen. Was Unfug ist. Denn erstens macht eine Schwalbe keinen Sommer. Ich bin auch nicht bereit, einen Autohersteller zu akzeptieren, wenn mir einer sagt, er wisse von einem Fahrzeug, bei dem die Bremsen funktionierten. Zumal sich ja immer deutlicher zeigt, dass diese Leute keinen Einfluss mehr an den Universitäten haben.
Auch das ist eine Entwicklung: Die Universitäten sind innerhalb von nur 20 Jahren völlig abgestürzt, brachialst durchverblödet. Und das kam allein aus den Geisteswissenschaften. Regelrechte marxistische Verdummungsfabriken.
Ich habe mich lange gewundert und gefragt, wie es bei mir zu diesem Promotionsstreit kommen konnte, aber mittlerweile bin ich der Ansicht, dass ein wesentliches Element dieses Streits, vor allem vor dem Verwaltungs- und dem Bundesverfassungsgericht, war, dass ich aufgrund dieser besonderen Umstände vorzeitig in diese Verdummungslawine geraten bin, und man eben so etwas wie greifbare Prüfungsmaßstäbe oder eben gleiche Maßstäbe da schon nicht mehr zulassen wollte.
Und das ist genau der Gegenpol zur Entwicklung von oben. Während ich eine rasante technische Entwicklung beobachten, miterleben, zu einem gewissen Teil sogar mitgestalten konnte, sehe ich gleichzeitig und in Gegenrichtung eine unvorstellbar große, rapide Verblödung bis in die Selbstzerstörung der Kontinente Europa und Nordamerika.
Ich halte Geisteswissenschaftler nach meinen Beobachtungen der, naja, etwa letzten 30 Jahre für so unfassbar dumm, schädlich und gemeingefährlich, dass mir selbst unter Berücksichtigung strafbaren Vokubulars die Worte fehlten, sie dafür auch nur annähernd angemessen zu beschimpfen.
Mich widern diese Leute, dazu noch ihre aggressives Auftreten, ihre Selbstherrlichkeit, ihre unglaubliche Arroganz und Selbstüberschätzung, diese Mischung aus unfassbarer Dummheit und selbstherrlichem Dummheitskult, so unbeschreiblich an.
Sie machen alles kaputt, können aber nie sagen, wo es eigentlich hingehen soll. Und werfen dann anderen eine „Früher-war-alles-besser”-Haltung vor, wenn irgendwer mal sagt, dass das nicht gut ist, was sie da wieder gemacht haben.
Ich bin überzeugt, dass wir mindestens 80% der Geisteswissenschaften an den Universitäten ersatzlos streichen könnten, ohne dass uns irgendwas fehlte oder wir deren Fehlen auch nur irgendwie negativ bemerken würden, aber dann ginge es uns wesentlich besser. Da werden nur Idioten auf Vernichtung abgerichtet, sonst ist das meist nichts mehr.
Erfindungen
Oder kurz gesagt:
Ingenieure erfinden Technik.
Geisteswissenschaftler erfinden Behauptungen.
Wer anderer Meinung ist…
möge öffentlich kundtun, wozu Geisteswissenschaften eigentlich gut sind, und eine Leistungsbilanz der letzten 50 Jahre darlegen.
Was würde uns fehlen, wenn wir in den letzten 50 Jahren keine Geisteswissenschaftler (oder nur 20% davon) gehabt hätten?